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Stadt Offenbach

Vergewaltigt – und jetzt? Aufkleberkampagne informiert über Hilfsangebote

14.02.2024 – Vergewaltigt – und jetzt? Ob als Opfer oder Zeugin beziehungsweise Zeuge, beim Notruf nach sexueller Gewalt gibt es unter der Nummer 069-8509680-0 Hilfe und Unterstützung. Schon 2015 haben der Frauennotruf der pro familia Offenbach, Sana Klinikum, Ketteler Krankenhaus und das Frauenbüro das Projekt "Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung" ins Leben gerufen, um schnell, unbürokratisch und vertrauensvoll zu helfen. Die Beteiligten sichern die medizinische Versorgung und kümmern sich auf Wunsch um eine vertrauliche Spurensicherung, ohne dass zuvor eine Anzeige erfolgen muss.

„Das Projekt hat sich inzwischen bewährt“, sagt Dr. Inga Halwachs vom Frauenbüro. „Aber wir wissen, dass die Dunkelziffer im Vergleich zu den vermuteten oder sogar tatsächlich angezeigten Fällen höher ist. Deshalb machen wir nun mit Aufklebern auf das Hilfeangebot aufmerksam. Und zwar dort, wo wir die meisten Menschen erreichen: Die orange-bordeauxfarbenen Aufkleber springen ab sofort Jeder und Jedem beim Besuch des stillen Örtchens im Rathaus und der öffentlichen Verwaltung entgegen.“

Engagierte Nachahmer sind willkommen: Die Aufkleber sind kostenlos in der Geschäftsstelle von Pro Famila e.V. in der Domstraße erhältlich. Auf dem Aufkleber steht die Telefonnummer des Notrufs nach sexueller Gewalt, Durch das Scannen gelangt man auf die Website „Hilfe nach sexueller Gewalt“ (hilfe-nach-sexueller-gewalt-offenbach.de). Sie bietet Informationen und zeigt Unterstützungsmöglichkeiten auf. Neben medizinischer Versorgung sind dies die vertrauliche Spurensicherung sowie psychosoziale und juristische Beratung. Die Menüführung ist einfach, mehrsprachig und beinhaltet sogar ein Video in Gebärdensprache.

„Gemeinsam mit Pro Familie verstärkt die Stadt Offenbach ihre Bemühungen, Opfern von Vergewaltigungen eine unmittelbare und umfassende Hilfe zukommen zu lassen. Die Ansprache auch in den Toiletten des Rathauses unterstütze ich ausdrücklich und freue mich, wenn unser Beispiel Nachahmer findet“, sagt Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. „Alle unsere Bemühungen um Gleichberechtigung implizieren auch selbstbestimmte Sexualität. Wenn wir Vergewaltigung oder sexuelle Gewalt schon nicht verhindern können, müssen wir Opfer stärken um Täter zu schwächen. Die neuen Aufkleber sind ein markanter Hinweis, um die Öffentlichkeit auf dieses unerlässliche Hilfsangebot aufmerksam zu machen und die Solidarität der Stadt zu bekunden."

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