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Stadt Offenbach

Riviera Festival für Pop- und Clubkultur

Ob im Club, Studio, auf der Wiese, dem Wasser oder der Open-Air-Bühne – beim Riviera-Festival für Pop- und Clubkultur verbinden sich die unabhängigen Offenbacher Musiklocations zu einem gemeinsamen Festival am Main. Vom 6.– 8. September 2024 lädt das Festival dazu ein, eine große Bandbreite ganz unterschiedlicher musikalischer Stile und Ausdrucksformen zu entdecken: Newcomer und Headliner aus Indie, Rap, Post-Punk, Pop, Elektro und mehr an etablierten, neuen und temporären Kultur-Orten.

Zu den Locations zählen u.a. der Hafen 2, der Hafengarten, die HfG-Kapelle, die Parkside Studios, der Club Robert Johnson, der Waggon am Kulturgleis sowie das KJK Sandgasse.

Line-up 2024

Von Indie-Pop bis Post-Punk

Die Sterne sind aus der Indie-Pop-Szene Deutschlands nicht wegzudenken. Seit 1991 prägen die Vertreter der Hamburger Schule die deutschsprachige Popmusik mit Songs wie „Was hat dich bloß so ruiniert?“ oder „Du musst gar nichts“. 2024 hat Sänger und Gitarrist Frank Spilker mit neu besetzter Band das Best-of-Album „Grandezza“ herausgebracht – somit erklingt das Beste aus über 30 Jahren Bandgeschichte live auf dem Riviera Festival.

Nach dem Nummer Eins-Debütalbum „Ansa Woar“ und dem Meisterwerk „`s klane Glücksspiel“ ist der österreichische Liedermacher Voodoo Jürgens nun zurück mit seinem bisherigen Opus Magnum „Wie die Nocht noch jung wor“. Lyrisch war Voodoo Jürgens nie präziser, die Musik changiert dabei gekonnt zwischen zart und anrührend, dann wieder feurig-mitreißend. Seine Band „Die Ansa Panier“ ist längst als beste Live-Band im ganzen Land bekannt, swingt, twistet und jazzt sich unmuckerhaft, geschmackvoll und immer mit einer Leidenschaft, als ginge es um ihr Leben, durch ein Panoptikum allerschönster Klänge, während Voodoo seine Geschichten erzählt.

Blanche Biau träumt sich in ihrem Debüt-Album „Maraudé“ ins Jenseits einer unerreichbaren Vergangenheit. Einflüsse aus (Dark-)Wave und Shoegaze erklären die Kapitulation vor der Zukunft und eröffnen der Melancholie grenzenlose, dunstige Tanzflächen.

2012 spien Messer ein fiebriges Debüt in die brodelnde Begeisterung für Punk aus Deutschland und wuchsen zu einer prägenden Stimme im Post Punk-Revival. Das neue Album „Kratermusik“ ist in seiner gewohnten Überschreitung dessen, was Post Punk sein kann, ein typisches Messeralbum.

Female Rap

Haiyti hat Musik mit Größen wie Trettmann, Casper oder Haftbefehl gemacht – und sie hat den deutschen Pop geprägt: sein Vokabular, seine Kadenz, seine Melodien, seine ganze Geschwindigkeit. Einfache Wahrheiten oder gar Ratschläge braucht man von Haiyti nicht zu erwarten. Stattdessen springt sie innerhalb weniger Zeilen von Herzschmerz zu Hinterhofgeschichten, von tiefen Einblicken zu vermeintlich hohlem Materialismus, von himmelhochjauchzendem Happy Hardcore zu blankem Nihilismus. 

Layla ist wahrscheinlich der facettenreichste Artist, den Deutschland seit langem hervorgebracht hat. Für sich und ihrer Musik setzt sich die Künstlerin keine Grenzen. Ob Rap, R&B oder elektrischer Sound: LAYLA fühlt sich auf jedem Beat wohl und das merkt man auch! Ihre Debütsingle „Choppa“ hat sie im Jahr 2020 selbst veröffentlicht und mit ihrer traplastigen EP „Traboe“ neue Standards gesetzt. 

Die ist die Lieblingsrapperin deiner Lieblingsrapper: Die P hat sich in den vergangenen Jahren die Props von den Großen der Szene erarbeitet: Kein Wunder, denn P’s Rap-Skills, Bühnenpräsenz und Hunger suchen im Deutschrap-Kosmos aktuell ihresgleichen.

Presslufthanna betritt mit ihrem Sektglas bewaffnet die Bühne und zeigt sich mit geballter Live-Power als wahre Chefin ihres eigenen Universums. Nach dem bahnbrechenden Album „So nämlich“ präsentiert sie mit ihrem DJ Jiyan aka Kurdish Blow eine künstlerische Evolution, die die Grenzen des Genres neu definiert und eine modernere Soundlandschaft erschafft.

In den letzten zwei Jahren ist es der Frankfurter Rapperin OG LU gelungen, sich in der Deutschrap-Szene einen Namen zu machen. Mit Songs wie „Paar Ecken Hish“, „Kein Zurück Freestyle“ oder „Sonne Strand Sattla“ fesselt sie nicht nur mit ihrem dynamischen Flow und cleveren Texten voller Wortspiele, sondern auch mit ihrer charismatischen Bühnenpräsenz bei Live-Auftritten.

Acts aus Rhein-Main

Neben OG LU sind zahlreiche weitere Künstlerinnen und Künstler aus Offenbach und Rhein-Main auf dem Festival vertreten: Angermausi ist eine aufstrebende DJ aus Offenbach am Main, die sich nonchalant durch verschiedene Genres und Stile spielt, sodass die Sorgen des Alltags auf dem Parkett des Abends verwirbeln. Das Kinn alias Toben Piel, auch bekannt als Teil des Musik-Performance-Duos Les Trucs, Mitbetreiber des Tape-Labels MMODEMM oder Veranstalter elektronischer Musikformate in Frankfurt, oszilliert zwischen Ent- und Anspannung, Post Punk und Kraut, Elektronik und Art Rock. Inspiriert von ihrer Heimatstadt Offenbach und von Ikonen wie Britney Spears oder Helena Paparizou widersetzt sich DJ Stama der Definition von Genres und verschmilzt Ambient, House und Pop mit einem mediterranen Touch. Und Lea Ikone nimmt Zuhörende mit ihrem eingängigen Hitschlager aus dem Rhein-Main Gebiet auf eine Reise durch Berg- und Talfahrten ihrer Gefühlswelt.

Pop trifft auf experimentelle Musik

Eigens für das Riviera Festival konzipiert ist das Projekt „Sunset Sojourn“ von Raphaël Languillat und KUOKO: eine Begegnung der Welten von Pop und experimenteller Musik. Inmitten außerweltlicher Sounds, KI-generiertem Spoken Word und flüchtiger Fantasien schaffen die beiden einen einzigartigen Raum für introspektives und gemeinsames Erleben – jeden Festivaltag, zu Beginn des Sonnenuntergangs.

Lesungen in den Parkside Studios

Ein besonderes Highlight auf dem diesjährigen Festival sind die Lesungen u.a. von Frank Spilker und Hendrik Otembra, den Masterminds hinter Die Sterne und Messer. Anfang der 1990er revolutionierte Frank Spilker mit seinen Texten das Songwriting und die Wahrnehmung von Songtexten hierzulande. Jedes der inzwischen gut ein Dutzend Sterne-Alben besticht nicht nur durch die Musik, sondern gleichwertig durch Spilkers Lyrik, die Musikfans wie Hermeneutiker*innen, MTV-Zuschauer*innern und Feuilletonist*innen gleichermaßen anspricht. Messer-Sänger Hendrik Otremba liest aus seinem dritten Roman BENITO, der in die Grotesken der Gegenwart, an die Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit eintaucht.

Hier geht's zu den Tickets!

Early-Bird-Tickets für das dreitägige Festival sind nur für kurze Zeit für 45 Euro zzgl. Gebühren bei Reservix, ADTicket und an allen bekannten VVK-Stellen verfügbar.

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