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Stadt Offenbach

Ruhestörungen während der EM, Messerangriffe und ein Cent Döner – der Juni bei der Stadtpolizei

10.07.2024

Der Juni stand ganz im Zeichen der Fußball-Europameisterschaft (EM). Zahlreiche Veranstaltungen, insbesondere im privaten Rahmen, prägten das Stadtbild. Im Zusammenhang mit der EM gab es mehrere Beschwerden über den Feierlärm von Fußballfans. Das Umweltministerium Hessen hat jedoch eine Verordnung erlassen, die während der Spielübertragung gilt. Diese besagt, dass Begleiterscheinungen wie Jubel und Fernsehlärm in Gaststätten, Außenbewirtschaftung und in privaten Räumen von der Ruhestörungsregelung ausgenommen sind. Die Stadtpolizei bittet daher um Verständnis und Toleranz während der EM. 

Neben den Ereignissen rund um die EM setzte die Stadtpolizei ihre regulären Aufgaben fort. Dazu gehörten insbesondere Verkehrskontrollen, um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten. Auch die Einsätze rund um die Gefahrenabwehr haben die Stadtpolizistinnen und -polizisten im vergangenen Monat in Atem gehalten. Mehrfach kam es diesen Monat auch zu gefährlichen Vorfällen.

Ruhestörungen

Im Juni schritt die Stadtpolizei pro Woche bei mindestens 38 Ruhestörungen ein. In der letzten Juniwoche verzeichnete die Stadtpolizei die bislang höchste Zahl an gemeldeten Ruhestörungen in diesem Jahr. 55 wurden in dieser Woche gemeldet. Eine Ruhestörung erwies sich sogar als massive Körperverletzung und Raub. In einem anderen Fall führte die musikalische Begleitung einer Beerdigung zur Beschwerde.

Verkehr

Die meisten Geschwindigkeitsverstöße erfasste die Verkehrspolizei mit 465 Fällen in der ersten Juniwoche. Im Schnitt kontrollierte die Verkehrspolizei pro Woche an 37 Stellen die Geschwindigkeit und leitete pro Woche zwischen 338 und 465 Verfahren wegen Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit ein. Die Anzahl der Verwarnungen wegen Falschparken und weiterer Verkehrsverstöße lagen bei durchschnittlich 1443 pro Woche. Die Mitarbeitenden der Verkehrspolizei hatten in der zweiten Juniwoche Schulungen zu einer neuen Erfassungssoftware, weshalb der Durchschnitt diesen Monat geringer ausfiel als in anderen Monaten. Für die Zulassungsstelle Offenbach wurden pro Woche zwischen 30 und 43 Kraftfahrzeuge zur Entstempelung erfasst. Bürgerinnen und Bürger meldeten pro Woche im Schnitt etwa 56 erhebliche Verkehrsbehinderungen, dazu zählen beispielsweise zugeparkte Einfahrten, Schwerbehindertenparkplätze und temporäre Halteverbote. Besonders viele gab es in der Woche vom 24. bis 30. Juni mit 75. Wenn die Stadtpolizei die Fahrerinnen und Fahrer nicht erreicht, lässt sie die Fahrzeuge abschleppen. So wurden im Juni pro Woche durchschnittlich 27 Fahrzeuge abgeschleppt.

Ein besonderer Schwerpunkt wird zukünftig die Freihaltung der Gehwege sein. In der Regel sollte ein Gehweg eine Breite von 150 Zentimeter haben, damit etwa Fußgänger, Rollstuhl- oder Rollatorfahrer und Kinderwagen gut sowie sicher passieren können. Wird dies zum Beispiel aufgrund von geparkten Fahrzeugen unterschritten, muss die Stadtpolizei Verwarnungen aussprechen oder das Fahrzeug abschleppen lassen.

Hilflose Personen

Die Stadtpolizei wird jede Woche zu hilflos wirkenden Menschen gerufen. Im Juni waren das zwischen sechs bis 17 Personen pro Woche. Die Mehrzahl war allerdings nicht hilflos, sondern betrunken. In manchen Fällen wird die Stadtpolizei mehrfach wegen derselben Menschen gerufen. In einer Kita haben Angestellte einen Betrunkenen aus der Kita verwiesen. Dieser setzte sich vor die Tür und trank weiter, sodass die Stadtpolizei eingreifen musste. Darüber hinaus wurde eine alkoholisierte Frau einer Schule verwiesen und urinierte anschließend an die Schulhofmauer. In der dritten Juniwoche erreichte die Stadtwache der Hilferuf einer jungen Frau. Die Frau hatte sich vor ihrem gewalttätigen Partner ins Badezimmer geflüchtet und rief daraufhin die Beamten. Den Partner erwartet nun ein Strafverfahren wegen häuslicher Gewalt. Ein offensichtlich schwer verwirrter Mann zeigte in der letzten Juniwoche nach Mitteilung von Passanten mehrfach den Hitlergruß am Marktplatz und rief entsprechende Parolen.

Streifendienst und Gefahrenabwehr

Die Einsätze rund um die Gefahrenabwehr haben die Stadtpolizistinnen und -polizisten im vergangenen Monat in Atem gehalten. Im Juni kam es zu Beginn des Monats zu einem Vorfall mit einem Messer bei einem Streit in der Herrnstraße. Die vier Tatverdächtigen flüchteten, konnten jedoch nach kurzer Zeit von den Streifen in einer Bar festgenommen werden. Bei einer weiteren Streitigkeit wurde ein Mensch durch mehrere Messerstiche erheblich verletzt. Zwei mutmaßliche Täter konnten festgenommen werden. Die Ermittlungen hierzu laufen noch. In der letzten Juniwoche wurde ein Mitarbeiter des Prüfdienstes der städtischen Verkehrsbetriebe bei der Kontrolle von einem Schwarzfahrer verletzt. 

Ein angeblich besorgter und verzweifelter Mann stellte sich als Stalker seiner Ex-Frau heraus. Er hatte eine Streife angesprochen und geschildert, dass seine Ex-Frau vom neuen Partner geschlagen würde. Es stellte sich heraus, dass gegen den Ex-Mann der Frau bereits ein Annäherungsverbot besteht und er auf diese Weise versuchte, seiner Ex-Frau das Leben schwer zu machen. Die Stadtpolizei nahm am Schultheißweiher einen Mann vorläufig fest, weil dieser im FKK-Bereich eine Frau sexuell belästigt hatte.

Außerdem musste diesen Monat die Wache in einem Fall kurzzeitig einschreiten, weil es zu einem Andrang bei einem neu eröffneten Döner-Imbiss am Marktplatz kam. Grund für die große Nachfrage war der Eröffnungspreis von einem Cent pro Döner.

Die Stadtpolizei wurde in der zweiten Juniwoche zur BAB 661 gerufen, weil dort Spannketten auf der Fahrbahn lagen. Außerdem wurden der Wache Umweltsünder gemeldet, die Lebensmittel gleich säckeweise im Hafenbecken entsorgen wollten. Gefahren für die Sicherheit im Straßenverkehr entstanden ebenfalls in derselben Woche, weil Unbekannte an zwei Baustellen die Absperrungen verschoben und bei einer Baustelle sogar die provisorische Fußgängerampel verdreht hatten. Ein LKW fuhr deshalb die komplette Baustellenabsicherung um und flüchtete von der Unfallstelle.

Am Aliceplatz musste ein aggressiver Bettler der Örtlichkeit verwiesen werden, während eine auffällige Spendensammlerin auf dem Mainuferfest vor der Kontrolle flüchten konnte. Die Stadtpolizei musste diesen Monat auch in einem Fall Jugendliche, die Lachgas konsumierten, aus einem Parkhaus verweisen. In der Tiefgarage am Stadthaus kam es dagegen zu einer kurzfristigen Räumung, da dort jemand Pfefferspray versprüht hatte. In einem anderen Fall konnte mittels Handypeilung und zwei eingesetzten Streifen eine von ihrem Sohn als vermisst gemeldete Frau am Mainufer gefunden werden, die trotz Demenz mit dem Fahrrad ihr Zuhause verlassen hatte und den Rückweg alleine wohl nicht gefunden hätte. 

Die letzte Juniwoche startete mit zwei tierischen Angelegenheiten: Ein verletzter Fuchs konnte dem Jagdpächter übergeben und von ihm versorgt werden. Nicht ermittelt werden konnte jedoch, wer Entenküken am Mainufer in einen Karton gesetzt hatte. Die Küken wurden ebenfalls gut versorgt. Die Stadtpolizei bearbeitete im Juni zudem diverse Beschwerden über Hunde und führte daher Kontrollen durch.

Versammlungen und Veranstaltungen

Der wichtigste Termin im Veranstaltungskalender für den Monat Juni war das Mainuferfest/Fest der Vereine. Viele tausend Besucher strömten bei windigem, aber trockenen Wetter ans Mainufer, um die kulturellen und kulinarischen Angebote vieler Offenbacher Vereine zu erleben. Das Fest verlief auch aufgrund der Präsenz von Stadt- und Landespolizei sehr friedlich. Die gewohnt entspannte Stimmung unter allen Teilnehmenden und Gästen ist ein Markenzeichen dieses multikulturellen Ereignisses, welches von der Stadt Offenbach organisiert wird.

Im Juni fanden zwei weitere sehr personalaufwändige Ereignisse statt: der Kettler-Lauf und die Offenbacher Woche. 

Fußstreife

Die Stadtpolizei war im Juni viele Stunden als Fußstreife in der Fußgängerzone mit den Schwerpunkten Hafengebiet, Komm Center Offenbach sowie den umliegenden Schulen unterwegs, weil dort wieder einige Beschwerden eingingen.

Gut angenommen und gut sichtbar ist die Kooperationsstreife der Stadt- und Landespolizei, die im Stadtgebiet sechs Stunden an jedem Tag gemeinsam unterwegs ist. Hier wird viel Präsenz mit Fußstreifen gezeigt, aber auch gemeinsame Kontrollen von Gaststätten, Wegen und Plätzen sind im Programm.

 

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