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Stadt Offenbach

Hinweise zum Umgang und zur Entsorgung von Batterie-Akkus in Privathaushalten

25.08.2023

Der jüngste Großbrand in einer Offenbacher Recyclinganlage hat die Risiken verdeutlicht, die von Batterie-Akkus bei einem Brand ausgehen können. Brände können nicht nur bei der Entsorgung verbrauchter Akkus, sondern auch bei der Lagerung und Verwendung in Privathaushalten entstehen. Grundsätzlich sind Batterien und Akkus aus fachgerechter Herstellung ein sicheres Produkt. Insbesondere Lithium-Ionen-Akkus haben allerdings eine immer höhere Energiedichte und dadurch eine höhere potenzielle Brandlast, wenn es zu einer Entzündung kommt. Sie sind in unzähligen elektrischen Geräten wie Smartphones, Zahnbürsten oder E-Bikes verbaut. Zudem fallen sie in immer größerer Anzahl an. Wo solche Akkus zum Einsatz kommen oder gelagert werden, können Brände trotz aller Sicherheitsvorkehrungen nie völlig ausgeschlossen werden.

Folgende Hinweise hat die Redaktion des Amtes für Öffentlichkeitsarbeit zusammengetragen, um über die sachgemäße Lagerung und Verwendung von Akkus zu informieren.

Die Gefahren durch Lithium-Ionen-Akkus:

  • Lithium-Ionen-Akkus können sich durch Überladung, Tiefentladung, äußere Erwärmung oder mechanische Beschädigungen selbstständig entzünden – teilweise kommt es erst Stunden oder Tage nach einer negativen Einwirkung zu einer Entzündung.
  • Erhitzt sich eine Akkuzelle, heizen sich auch die benachbarten Akkuzellen innerhalb des Batteriekörpers auf. Die Folge ist eine unaufhaltsame Kettenreaktion (Thermal Runaway). Die gesamte im Akku gespeicherte Energie wird dann explosionsartig freigesetzt.
  • Aufgrund ihrer hohen Energiedichte entsteht bei einem Brand eine enorme Hitze von bis zu 1000 Grad.
  • Die Akkus beinhalten in der Regel Stoffe wie Fluor und Schwermetalle, welche im Brandfall hochtoxische und ätzende Brandgase erzeugen. Diese verflüchtigen sich in der Luft mit zunehmendem Abstand zur Brandquelle. Durch den Brandrauch besteht – wie bei allen Bränden – zusätzlich die Gefahr einer Rauchgasvergiftung. Rauchgase dürfen nicht eingeatmet werden. Deshalb muss bei einem Brand sofort die Feuerwehr gerufen und das Haus verlassen werden.
  • Sind Deformierungen, Risse oder Blähungen am Akku zu erkennen, müssen Sie ihn sofort wechseln und dürfen ihn nicht mehr laden. Beschädigte Akkus dürfen auf keinen Fall weiterverwendet werden. Von ihnen geht eine akute Brandgefahr aus.
  • Entsorgen Sie defekte Akkus so rasch wie möglich und rufen Sie die Feuerwehr, wenn es zu einer Überhitzung von Akkus kommt.

Sicheres Lagern:

  • Schützen Sie Akkus vor Frost sowie großer Hitze und direkter Sonneneinstrahlung.
  • Vermeiden Sie Temperaturen über 60 Grad (direkte Sonneneinstrahlung). Bei kalten Temperaturen oder im Winter sollten Sie Akkus nicht in einer unbeheizten Garage lagern.
  • Entfernen Sie Akkus bei längerer Nichtbenutzung aus den Geräten.
  • Lagern Sie Akkus möglichst im halbvollen Zustand. Vermeiden Sie vollständige Entladungen bei der Lagerung.
  • Lagern Sie Akkus in verschließbaren, feuerfesten Behältnissen (LiPo-Schutztaschen oder LiPo-Boxen), die es in Baumärkten oder im Onlinehandel gibt. Auch feuerfeste Unterlagen sind sinnvoll.

Sicheres Laden:

  • Die meisten Brände entstehen beim Laden der Akkus. Laden Sie Akkus deshalb niemals über Nacht und nur dann, wenn Sie zuhause sind.
  • Versenden Sie immer das dafür vorgesehen Original-Ladegerät oder ein Ladegerät mit CE-Siegel und TÜV-Zertifikat.
  • Akkus, die in einem kühlen Raum gelagert wurden, sollten vor dem Laden Zimmertemperatur erreichen.
  • Laden Sie Akkus in verschließbaren, feuerfesten Behältnissen (LiPo-Schutztaschen oder LiPo-Boxen), die es in Baumärkten oder im Onlinehandel gibt. Auch feuerfeste Unterlagen sind hilfreich.
  • Entfernen Sie brennbare Materialen in der Nähe des Akkus.
  • Nehmen Sie den Lithium-Ionen-Akku nach dem Ladevorgang vom Ladegerät.
  • Besonders kritisch sind Ladevorgänge von Akkus, die über Monate nicht genutzt wurden und nun erstmals wieder geladen werden.
  • Bei einem leeren Akku besteht bei längerer Lagerung die Gefahr einer Tiefenentladung. Dies erhöht beim Wiederaufladen die Brandgefahr.

Sichere Entsorgung:

  • Batterien und Akkus dürfen aufgrund der Brandgefahr und der enthaltenen Schadstoffe niemals im Hausmüll landen!
  • Entsorgen Sie Batterien und Akkus beim Händler, in Sammelbehältern, die es oft in Lebensmittelgeschäften gibt, oder beim Wertstoffhof des Stadtservice.


Amt für Umwelt und Klima

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Kaiserstraße 39
63065 Offenbach

Hinweise zur Erreichbarkeit

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