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Stadt Offenbach

Planung für Radverbindung nach Neu-Isenburg und Veränderung der Sprendlinger Landstraße steht

12.11.2021 – Die Ausführungsplanung für eine neue Radfahrstrecke entlang der Sprendlinger Landstraße (L 3313) und die Ausschreibungen für den Bau der direkten Radverbindung von Offenbach nach Neu-Isenburg sind abgeschlossen: Mitte November 2021 haben die Arbeiten an der direkten Radverbindung von Offenbach nach Neu-Isenburg begonnen. Zur Fahrradsaison im Frühjahr 2022 soll das Projekt, das von Hessen Mobil in Zusammenarbeit mit der Stadt Offenbach zunächst als zweijähriger Verkehrsversuch angelegt ist, vollständig umgesetzt sein.

Die Grafik verdeutlicht den Verkehrsversuch.

In einem ersten Bauabschnitt wird aktuell die Sprendlinger Landstraße von der Stadtgrenze Offenbach bis zum Geisfeldkreisel für den Autoverkehr von vier auf zwei Fahrspuren reduziert. Dies bietet Platz für einen abgetrennten breiten einseitigen Radweg am westlichen Rand der Sprendlinger Landstraße, welcher in beide Richtungen befahren werden kann. Damit wird insbesondere Berufspendlerinnen und Pendlern ein sicherer und schnellerer Weg ermöglicht. Im zweiten Bauabschnitt soll dann die Kreuzung Gravenbruchring/Sprendlinger Landstraße fahrradfreundlich umgebaut werden. Einer entsprechenden Planungsvereinbarung mit dem Land Hessen hatte der Magistrat bereits im Herbst 2020 zugestimmt. Zur Umsetzung hat die Stadt die weiteren Schritte mit Hessen Mobil abgestimmt. Die Straßenbaubehörde des Landes hat die Ausschreibung, Auswertung und Vergabe der bevorstehenden Arbeiten übernommen.

Die Umsetzung solcher Maßnahmen wird verkehrsfachlich vorbereitet. Gemeinsam mit einem unabhängigen Ingenieurbüro hat die Verkehrsplanung der Stadt bereits im Vorfeld geprüft, ob die Maßnahme – in diesem Fall die Verringerung von vier auf zwei Fahrspuren – ohne größere Auswirkungen auf den fließenden Verkehr möglich ist. Hierzu wurden Simulationen durchgeführt und geprüft, ob die Leistungsfähigkeit weiterhin gegeben ist. Dadurch, dass die Zufahrten der Knotenpunkte und die Verkehrssteuerung an den Kreuzungen unverändert bleiben, ist mit nur wenigen Beeinträchtigungen des Verkehrs auf der Strecke zu rechnen.

Um die Sicherheit zu erhöhen, wurde mittlerweile eine Stahlbetonwand zwischen Radweg und Straße aufgestellt.

Die Maßnahme zur Förderung des Radverkehrs ist Teil der Strategie der Stadt Offenbach, umwelt- und klimafreundliche Mobilität zu fördern. Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Sabine Groß: „Damit bringen wir den Luftreinhalteplan der Stadt weiter voran. Die Umsetzung des Luftreinhalteplans ist kein Selbstzweck, sondern dient dem Ziel die Luftqualität in unserer Stadt zu verbessern und damit die Gesundheit der Offenbacherinnen und Offenbacher zu schützen. Die Themen Mobilität und Luftreinhaltung sind eng verwoben. Damit wir die Luftverunreinigungen nachhaltig in den Griff bekommen, ist es daher sehr wichtig, dass wir die Attraktivität anderer Verkehrsträger steigern und so zum Umstieg vom motorisierten Individualverkehr motivieren. Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur ist dabei ein wichtiger Baustein.“ Ziel der Maßnahmen dieses Plans ist es, weiterhin die Einhaltung der Grenzwerte für Stickstoffdioxid zu gewährleisten. „Außerdem möchten wir eine wichtige Lücke in der Radverkehrs-Infrastruktur schließen und die Sicherheit für Radelnde zwischen Offenbach und Neu-Isenburg deutlich verbessern“, ergänzt Planungs- und Verkehrsdezernent Paul-Gerhard Weiß.

Den Antrag bei Hessen Mobil hatte Verkehrsdezernent Weiß gemeinsam mit Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel eingereicht. „Immer mehr Menschen bewegen sich, ob zur Arbeit oder in der Freizeit, mit dem Rad. Das entlastet das Straßennetz und schont die Umwelt. Um diesen positiven Trend weiter zu fördern, hat Hessen Mobil auch das Verkehrsmittel Fahrrad im Fokus“, erläutert Heiko Durth, Präsident von Hessen Mobil: „Wir wollen zukünftig hin zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise von Mobilität. Unser Ziel ist es, eine ausgezeichnete Straßen- und Wegeinfrastruktur zur Verfügung zu stellen – und darüber hinaus als verlässlicher, umsetzungsstarker Partner für lokale Nahmobilitätsberatung wahrgenommen zu werden. Ich möchte an dieser Stelle daher auch ausdrücklich die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt Offenbach hervorheben“.

Sichere Verbindung für Pendler- und Alltagsradverkehr

Die Idee für den Verkehrsversuch auf der Sprendlinger Landstraße stammt aus dem städtischen Fahrradprojekt Bike Offenbach, in dem Neu-Isenburg Verbundpartner ist. Die beschlossenen Planungsvereinbarungen umfassen alle Radverbindungen, die nach dem Ortsschild an Landes- und Bundesstraßen liegen. Auf der B 459 wird der Mehrzweckstreifen für die Maßnahme genutzt, beim Geisfeldkreisel ist es ein teilweise vorhandener Radweg, der als Radwegneubau um 100 Meter verlängert wird.

Ziel ist eine durchgehende Radverbindung vom Mainradweg am Hafen Offenbach über die Fahrradstraße in der Taunusstraße, den Hauptbahnhof und die Schumannstraße zur Sprendlinger Landstraße. Von dort aus soll die Trasse mittelfristig an den zukünftigen 30 Kilometer langen Radschnellweg Frankfurt - Darmstadt angebunden werden. Für den dafür erforderlichen Ausbau des Radwegs nach Dreieich entlang der L 3313 hat Neu-Isenburg eine Planungsvereinbarung mit Hessen Mobil geschlossen. Im Rahmen der Sanierungsoffensive 2022 der Straßenbaubehörde soll zudem ein straßenbegleitender Radweg an der L 3117 zwischen Heusenstamm und Neu-Isenburg entstehen.

Die gesamte Planung folgt den Zielen des Regionalplans Südhessen für ein funktionsfähiges Fahrradroutennetz, unterstreicht Neu-Isenburgs Bürgermeister Hunkel: „Zwischen Offenbach und den südwestlich angrenzenden Gemeinden existiert nachweislich ein Bedarf, gerade beim Pendler- und Alltagsradverkehr.“ Alle Beteiligte sehen das Projekt als Beleg für gute interkommunale Zusammenarbeit, von der alle Verkehrsteilnehmenden profitieren: Denn nur, wenn in einer wachsenden Region immer mehr Menschen aufs Fahrrad umsatteln, ist der fließende Verkehr für alle möglich.  

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