Aktuelles Integrationsmonitoring veröffentlicht
10.02.2022 – Die Fortschreibung des Offenbacher Integrationsmonitorings mit den Daten für 2019 und 2020 ist erfolgt. Aufgrund des Wahlmarathons im letzten Jahr werden die Daten erst jetzt mit Verzögerung veröffentlicht. Alle zwei Jahre erscheint der Bericht, der durch die Mitarbeitenden des städtischen Integrationsreferates verfasst wird und aktuelle Zahlen rund um die Situation von Integration vor Ort präsentiert.
Neben der Zusammensetzung der Offenbacher Stadtgesellschaft werden auch Indikatoren wie Erwerbsbeteiligung, Identifikation mit Staat und Gesellschaft oder Fallzahlen der hiesigen Migrationsberatungsdienste betrachtet. Für Akteurinnen und Akteure aus Staat, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft sollen die Daten eine Orientierungshilfe bei der Entwicklung von Maßnahmen sein.
Die Stadt Offenbach besitzt unter den kreisfreien Städten in Deutschland mit derzeit rund 64 Prozent einen vergleichsweise hohen Anteil an Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Dieser Anteil steigt seit Jahren kontinuierlich an, so hatten im Jahr 2010 noch 55, 2 Prozent der Offenbacher Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Die Gruppe der Deutschen ohne Migrationshintergrund ist weiter rückläufig und hatte 2020 einen Anteil von etwas über 36 Prozent an der Gesamtbevölkerung.
Mit der Fluktuationsquote lässt sich der Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner an der Gesamtbevölkerung berechnen, die eine Stadt jährlich verlassen. Die durchschnittliche Fluktuationsquote in der Stadt Offenbach ist seit dem Jahr 2013 rückläufig und von 11,2 Prozent im Jahr 2013 auf 8,4 Prozent im Jahr 2020 gefallen. Bezogen auf den nicht deutschen Bevölkerungsanteil lag die Fluktuationsquote 2013 mit 22,5 Prozent folglich weit über dem kommunalen Durchschnitt. Doch auch hier ist der Wert kontinuierlich gefallen und lag 2020 bei 12, 8 Prozent. Die Fluktuationsquote der deutschen Bevölkerung blieb über die Zeit nahezu konstant.
Die Dynamik, die durch das Hinzukommen, Niederlassen und Weggehen von Menschen entsteht, wirkt tief in das gesellschaftliche Leben hinein. „Damit ein gutes Zusammenleben für alle Einwohnerinnen und Einwohner Offenbachs ermöglicht werden kann, gilt es, diese Prozesse genau zu beobachten. Aus dieser Motivation heraus hat die Stadt Offenbach ein eigenes lokales Integrationsmonitoring aufgebaut und entwickelt es stetig weiter“, stellt Integrationsdezernent Martin Wilhelm fest.
Die Ergebnisse des Integrationsmonitoring werden der Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung zur Verfügung gestellt. Dabei gilt es immer zu bedenken, dass es sich bei dem Integrationsthema um ein sozial sehr komplexes, dynamisches Feld handelt. Wie Integration verstanden und bemessen wird, ist oft Gegenstand öffentlicher Debatten. Es wird auch Aufgabe zukünftiger Monitoringberichte sein, Indikatoren mitzudenken, weiterzuentwickeln und messbar zu machen, die ein vollständigeres Bild von Integrations- und Teilhabeprozessen in einer vielfältigen Gesellschaft zeichnen können. Diese Maßnahmen können bei der Umsetzung einer zielgerichteten und erfolgreichen Integrationsarbeit helfen.