Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

Bürgerbeteiligung "Nordend weiter denken"

Um ein „Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept“ (ISEK) zu erarbeiten, das die Voraussetzung für die Beantragung von Fördergeldern ist, hat die Stadt Offenbach von Juli 2018 bis März 2019 mit den Anwohnern Entwicklungsmöglichkeiten des Stadtteils diskutiert.

Rundgänge mit dem JuZ Nordend am 11. und 18. Juli 2018

Nassauische Heimstätte, Offenbach am Main, Nordend-Rundgang, 10.08.2018.u000dPhotographiert von Marc Strohfeldt - www.nachelf.de

Das Nordend ist ein Stadtteil mit einem großen Anteil an jungen Menschen. Da liegt es nahe, dass man insbesondere die Jugendlichen direkt anspricht und nach ihrer Sicht auf das Nordend befragt: wie sie sich durch das Quartier bewegen, wo sie sich treffen, was ihnen fehlt und vieles andere mehr. Das Jugendzentrum (JuZ) Nordend war für eine gemeinsame Aktion sofort bereit und so fanden zwei Rundgänge während und außerhalb der Sommerferien statt. Darüber konnten die Planerinnen und Planer einige wichtige Einblicke in die Situation und Sichtweise von jungen Menschen im Nordend gewinnen. Die Ergebnisse werden in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept eingehen.

Rundgang Barrierefreiheit 7. September 2018

Im Programm „Soziale Stadt“ geht es darum die Lebensqualität für alle Menschen im Stadtteil zu verbessern. Eine ganz grundlegende Voraussetzung dafür ist, dass sich alle frei bewegen und ohne Barrieren am Alltagsleben teilhaben können. Die Barrierefreiheit des öffentlichen Raumes ist dabei nicht nur eine Anforderung für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sondern eine Qualität die allen Menschen zugutekommt – zum Beispiel auch Eltern mit Kinderwagen oder Kindern. Wenn mehr Menschen zu Fuß gehen sollen, müssen die Wege attraktiv sein. Um den Stand der Dinge im Nordend kennen zu lernen, fand gemeinsam mit dem Behindertenbeirat der Stadt Offenbach, dem Seniorenrat, dem Blinden- und Sehbehindertenbund, der kommunalen Altenplanerin und interessierten Bürgerinnen und Bürgern ein Rundgang statt.

Rundgang „Nordend lieben und leben“ 14. September 2018

NH Projekt Stadt Nordend Stadtführung Offenbach 14.09.2018

Das Nordend ist ein sehr bunter Stadtteil. Hier leben Menschen mit Wurzeln in sehr vielen verschiedenen Regionen der Welt. Sie alle haben ihr eigenes Nordend, ihre Orte und alltäglichen Wege. In diesem Rundgang ging es darum, ein paar dieser Lebenswelten und damit den Stadtteil besser kennenzulernen. Für die Vorbereitung wurde mit Wolfgang Malik jemand gefunden, der unter anderem als Leiter des JuZ schon sehr lange im Nordend aktiv ist und mit sehr vielen Menschen in Kontakt kommt. Begleitet wurde er von Moussa Hadduude, der im Nordend aufgewachsen ist, mittlerweile studiert und im Jugendzentrum arbeitet.

Nordend-Dinner am 21. September 2018

Ein gemeinsames Essen bringt die Menschen zusammen. Mit dieser Idee wurde zum Nordend-Dinner eingeladen, bei dem das Zusammenkommen auch dazu diente, miteinander ins Gespräch über den Stadtteil zu kommen und verschiedene Sichtweisen kennenzulernen. Dem kostenlosen Angebot folgten gut 20 Anwohnerinnen und Anwohner. Unter ihnen waren gerade erst zugezogene ebenso wie langjährige Bewohnerinnen und Menschen, die sich im Nordend sozial engagieren. Der Abend begann mit einer kleinen Vorspeise und einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer. Nach der Suppe wurden im nächsten Schritt fiktive Personen vorgestellt, wie sie im Nordend leben könnten oder auch nicht. So wurde die Vielfalt des Stadtteils und seiner Bewohnerinnen und Bewohner anschaulich. Nach dem Hauptgang schließlich wurde mit vorbereiteten Fotos über die Zukunft des Nordends und die Wünsche der Anwesenden für den Stadtteil diskutiert. Eine Mandelcreme rundete den Abend ab.

Rundgang Grüne Freiräume am 28. September 2018

Nordendforum am 13. Oktober 2018

Das Nordend ist ein typisches innerstädtisches Quartier aus der Zeit der Industrialisierung, mit einer sehr hohen baulichen Dichte und wenigen Freiräumen. An vielen Stellen, wo über lange Jahre Baulücken und Brachflächen das Bild prägten, haben sich gerade in den letzten Jahren neue Bauprojekte entwickelt. Es stellen sich damit viele Fragen: Welche Freiräume gibt es im Nordend für Kinder, Jugendliche, Erwachsene? Welche Qualitäten haben sie? In welchem Zustand befinden sie sich? Wo können noch Freiräume entstehen? In einem Rundgang wurden vorhandene Freiräume besichtigt und Möglichkeiten diskutiert, wie z.B. Straßen und Plätze attraktiver werden können. 

Nordendforum am 13. Oktober 2018

Thementisch: Soziale Infrastruktur, Kultur und Lokale Ökonomie

Den vorläufigen Höhepunkt der Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner des Nordends bildete das Nordendforum als große öffentliche Veranstaltung direkt auf dem Goetheplatz. Das Wetter zeigte sich auch Mitte Oktober noch von einer sehr sommerlichen Seite und so konnten Stellwände und Tische mit Informationen und Diskussionsmöglichkeiten aufgebaut werden. Das Büro ProjektStadt präsentierte seine bisherige Analyse des Stadtteils auf mehreren Plakaten. Bürgerinnen und Bürger konnten sich diese erklären lassen und weitere Aspekte hinzufügen. Herr Kuder vom vhw (Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung) präsentierte die Ergebnisse einer Bürgerbefragung, die er mit seinem Team im Frühjahr durchgeführt hatte.

Daneben gab es drei Tische mit großen Luftbildern, wo Anregungen, Ideen, Kritikpunkte, etc. zu verschiedenen Themen geäußert werden konnten. Die Themen waren: 1. Wohnen und Wohnumfeld 2. Öffentlicher Raum und Verkehr 3. Infrastruktur, Kultur, Lokale Ökonomie.

Begleitet wurde der Nachmittag vom Spielmobil der Caritas, das es auch Eltern mit Kindern ermöglichte, sich ausführlich zu informieren und an den Diskussionen zu beteiligen. Für das leibliche Wohl sorgten das Stadtteilbüro, das Crêpes-Mobil des Projektes „Jugend stärken im Quartier“ und die Bäckerei Anteplizade aus der Bettinastraße.

Analyse – Wo steht das Nordend heute?

Parallel zu den öffentlichen Veranstaltungen im Nordend hat das beauftragte Büro ProjektStadt alle verfügbaren Informationen und vorhandenen Planungen für das Nordend zusammengetragen und ausgewertet. Diese fundierte Analyse bildet zusammen mit den Anregungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger die Grundlage für konkrete Maßnahmen, die im nächsten Schritt entwickelt werden sollen und die dabei helfen sollen, die Lebensqualität im Nordend zu steigern.

Ein erster Ausschnitt dieser Analyse wurde im Rahmen des Nordend-Forums auf Plakaten präsentiert. Zu sehen sind unter anderem Karten zu den Themen: Mobilität und Verkehr, Bebauungsstruktur, Grün- und Freiflächen / Öffentlicher Raum, Nahversorgung, Nutzungsstruktur und Soziale Infrastruktur/Kultur/Freizeit/Sport.

Bürgerbefragung – Ergebnisse

Fehlende Grün- und Freiflächen:

Im Frühjahr 2018 führte der Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung - vhw im Auftrag der Stadt Offenbach und gemeinsam mit der Agentur Q eine groß angelegte Befragung im Nordend durch. Dabei wurden 18 ausgewählte „Experten“ befragt, die beruflich im oder mit dem Nordend befasst sind. Daneben wurden gut 50 Menschen aus dem Quartier zufällig ausgewählt und zu Gruppengesprächen eingeladen (die Auswahl berücksichtigte ein möglichst getreues Abbild der Bevölkerungsstruktur des Nordends). Die Idee hinter dieser Befragung war, mehr über die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner herauszufinden, um diese bei der weiteren Bearbeitung des Integrierten Entwicklungskonzeptes zu berücksichtigen und dabei auch mit Personen ins Gespräch zu kommen, die sich sonst selten oder gar nicht bei öffentlichen Veranstaltungen äußern.

Diskussion der Ideen auf dem zweiten Nordendforum und online

Nach der intensiven Beteiligungsphase im September und Oktober hat das beauftragte Büro ProjektStadt am Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) gearbeitet. Alle gesammelten Informationen wurden zusammengebracht, mögliche Konflikte benannt und Möglichkeiten abgewogen. Auf dieser Grundlage wurden Vorschläge für Entwicklungsziele und konkrete Maßnahmen formuliert.

Zweites Nordendforum

Der erste Entwurf für ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept wurde am 22. März 2019 auf dem 2. Nordendforum, das in den Räumen des Boxclub Nordend stattfand, vorgestellt. Interessierte konnten sich über die Planungen informieren und gemeinsam diskutieren, welche der vorgeschlagenen Maßnahmen aus ihrer Sicht am wichtigsten für den Stadtteil sind.

Vom 8. bis 31. März hatten die Bewohnerinnen und Bewohner zudem die Möglichkeit, sich online über die Maßnahmen zu informieren und diese auch zu kommentieren oder Ideen einzubringen. Die Online-Beteiligung ist beendet, die Kommentare und Vorschlage sind unter dem unten stehenden Link zu sehen.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise