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Stadt Offenbach

Goethe Lectures Offenbach im Klingspor Museum / Persistente Unterschiede: Einstellungen zu Migration und Geschlecht in Ost- und Westdeutschland

19.07.2024

Die Veranstaltungsreihe „Goethe Lectures Offenbach“ ist im Mai in das Klingspor Museum zurückgekehrt und wird nun wieder regelmäßig zu einem faktenbezogenen öffentlichen Austausch beitragen. Das Format, das im Jahr 2015 seine Premiere in Offenbach feierte, hat zum Ziel, den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu fördern und aktuelle Themen im wissenschaftlichen Kontext einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Dafür referieren renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Geistes- und Sozialwissenschaften in ihren Vorträgen über neueste Erkenntnisse aus der Forschung und stellen ihre Thesen zur Diskussion. 

Am nächsten Vortragsabend am Mittwoch, 24. Juli, um 19 Uhr im Klingspor Museum werden die Soziologen Prof. Dr. Daniela Grunow und Dr. Mirko K. Braack aus soziologischer Perspektive über Unterschiede in Einstellungen zwischen Ost- und Westdeutschland, die auch über 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung noch existieren, vortragen.

Veranstalter des Vortragsabends und der Gesamtreihe sind das Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt, die Wirtschaftsförderung der Stadt Offenbach und das Klingspor Museum Offenbach. 

Der Eintritt ist frei. Im Anschluss laden die Veranstalter die Gäste herzlich bei Getränken und Kleinigkeiten zum Austausch über den Abend, zum Netzwerken und zum Kontakte knüpfen ein.

Zu der Veranstaltung sind die Vertreterinnen und Vertreter der Medien, auch die Bildjournalistinnen und -journalisten, herzlich eingeladen.

Weitere Informationen zum Vortrag

Über 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung existieren weiterhin große Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Besonders auffällig ist dies in zwei Bereichen: der familialen Arbeitsteilung und den hier zugrundeliegenden Geschlechteridealen sowie in Bezug auf Einstellungen zur Migration. Auf der einen Seite sind Personen in Ostdeutschland deutlich egalitärer als Personen in Westdeutschland, auf der anderen Seite erzeugt Migration in Ostdeutschland größere Ablehnung. Dieser Befund fordert nicht nur die Gesellschaft heraus, er widerspricht auch den Annahmen der Modernisierungstheorie. Wie lässt sich dieser Unterschied erklären? Der Vortrag nähert sich ausgehend von verschiedenen theoretischen Zugängen und empirischen Befunden dieser scheinbar paradoxen Situation und diskutiert deren gesellschaftliche Voraussetzungen und Konsequenzen.

Mehr über die Referenten

Daniela Grunow ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt „Quantitative Analysen gesellschaftlichen Wandels“ am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität. Ihre Forschung und Lehre konzentrieren sich auf die Wechselwirkungen von Arbeitsmarkt, Hausarbeit und Geschlechterbeziehungen in verschiedenen Wohlfahrtsstaaten sowie auf Aspekte sozialer Integration und Kohäsion. Daniela Grunow ist Sprecherin und PI der Forschungsgruppe FOR 5173: Reconfiguration and Internalization of Social Structure (RISS). Sie ist zudem Co-Sprecherin und PI des Frankfurter Teilinstituts im Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Darüber hinaus hat Daniela Grunow eine Reihe von deutschen und internationalen Forschungsprojekten geleitet, darunter das ERC Projekt „APPARENT -Transition to parenthood: International and national studies of norms and gender division of work at the life course transition to parenthood“, sowie verschiedene laufende und abgeschlossene DFG und BMBF-geförderte Projekte.

Mirko K. Braack ist seit 2021 Post-Doc am Frankfurter Teilinstitut des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Er studierte im Bachelor Politikwissenschaft und Soziologie und im Master Soziologie an der Universität Rostock. Im Jahr 2022 schloss Mirko Braack das Dissertationsvorhaben im Fach Soziologie der Universität Rostock mit seiner Doktorarbeit „Exogamie und Teilhabe im Migrationskontext. Quantitative Studien zu exogamen und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in Deutschland und Europa“ ab. Mirko Braack interessiert sich für Genderideologien, Familiensoziologie und das Verhältnis von Migranten und Nicht-Migranten zueinander sowie für soziale Grenzziehungen und Teilhabemöglichkeiten. Seine bisherige Forschung wurde unter anderem in European Sociological Review und Genus veröffentlicht.  

Bildinformation:

Plakat zur Veranstaltung

Foto: @Normative Orders

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