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Stadt Offenbach

Eigenbetriebe, Kommanditgesellschaften, AGs und GmbHs: die Beteiligungen der Stadt Offenbach sind breit gestreut

22.06.2012 – Ergänzende Informationen für alle Kolleginnen und Kollegen, die beim gestrigen Pressetermin nicht anwesend sein konnten.

Die Haushaltslage der Stadt ist bekannt und die Vorstellung der städtischen Beteiligungen eine gute Sitte. In welchen Bereichen investiert die Stadt ihr Geld, wo werden Gewinne und wo Verluste erwirtschaftet? Im Beteiligungsbericht 2011 informiert Stadtkämmerer Michael Beseler über die einzelnen Geschäftsfelder. Insgesamt hat sich die Zahl der Beteiligungen reduziert, von ehemals 64 sind es noch 61, davon 40 mittelbare und 21 unmittelbare. Veränderungen gab es beispielsweise bei den Eigenbetrieben, so `segelt´ MainArbeit seit Anfang des Jahres unter städtischer Flagge, aus der Offenbacher Projektverwaltung ist die Entwicklungsgesellschaft OPG geworden und die Anteile an der Secura Energie GmbH wurden verkauft.

„Alles in allem keine dramatischen Veränderungen. Und solange sich EVO und OVB ausgleichen, ist es halbwegs in Ordnung“, fasst der Stadtkämmerer seinen Bericht über die Beteiligungen der Stadt Offenbach zusammen. Denn das positive Ergebnis des Energieversorgers hilft, die Verluste im Öffentlichen Nahverkehr auszugleichen.
Insgesamt erwirtschafteten 1.036 Mitarbeiter im Bereich Ver- und Entsorgung, in dem neben der EVO auch Beteiligungen an der ESO, der Main-Kinzig-Entsorgung (MKEV) und acht weitere Unternehmen, zusammengefasst sind, bei einem Umsatz von 475,2 Millionen EURO ein Ergebnis von 36,8 Millionen EURO. Herausragend dabei war der Jahresüberschuss der EVO mit rund 27 Millionen EURO, von dem die netto verbleibenden 7,5 Millionen EURO das Defizit im Bereich Verkehr ausgleichen helfen.
Verkehr zählt neben den Themenfeldern Gesundheit und Soziales, Wohnungsbau und Stadtentwicklung, Kultur und Messe und eben der Ver- und Entsorgung zu den Bereichen der klassischen Daseinsversorgung, erläutert Beseler. „Allerdings stellt sich in Anbetracht des Ergebnisses die Frage, wie viel Nahverkehr nötig ist“, denn aufgrund einer EU-Vorschrift sind die 230 Mitarbeiter in drei Gesellschaften beschäftigt: der Main Mobil Offenbach, der Servicegesellschaft der OVB, deren 101 Mitarbeiter einen Umsatz von 3,2 Millionen EURO generierten, die Lokale Nahverkehrsorganisation Offenbach (LNO) mit 8 Mitarbeitern und eben dem OVB, dessen 121 Mitarbeiter 14,7 Millionen EURO umsetzten.

Negativ fällt auch das Jahresergebnis im Geschäftsfeld Gesundheit und Soziales aus, dies ist 2011 der Erhöhung der Kapitalrücklage um 30 Millionen EURO für das Klinikum geschuldet. Für das laufende Jahr rechnet Beseler hier mit einem ähnlich negativen Ergebnis, ist aber zuversichtlich, dass der turnover zur schwarzen Null im operativen Geschäft langfristig gelingen wird. Denn trotz eines Umsatzes von 145,5 Millionen EURO schloss das Haus das Jahr mit einem Defizit von 45,8 Millionen EURO ab. Dieser Betrag und das negative Ergebnis der GOAB von 0,8 Millionen EURO dominieren 2011 das Minus im Bereich Gesundheit und Soziales in Höhe von 45,9 Millionen EURO. Die Goab, Gemeinnützige Offenbacher Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft mbH, bietet Jugendlichen ohne Lehrstelle eine berufliche Perspektive. Insgesamt 206 Mitarbeiter sind dort beschäftigt und haben im vergangenen Jahr 10 Millionen EURO umgesetzt. „Der Verlust per se ist noch nicht beunruhigend, es kommt darauf an, wie es weitergeht“, meint Beseler in Anbetracht der gekürzten öffentlichen Mittel. Kostendeckend hingegen arbeiten das Medizinische Versorgungszentrum, das Seniorenzentrum, Rhein-Main-Catering und die weiteren vier Unternehmen im Bereich Gesundheit und Soziales mit insgesamt 2.233 Beschäftigten.

„Ein bisschen Ergebnis“ im Bereich Liegenschaften, Wohnungsbau und Stadtentwicklung zu deren spannendster Gesellschaft Beseler derzeit die Mainviertel zählt: sie ist für die Entwicklung und Vermarktung des neuen Hafenquartiers verantwortlich und hat 2011 mit einem positiven Ergebnis, immerhin 0,1 Millionen EURO, abgeschlossen. Insgesamt setzten 234 Mitarbeiter der fünf Gesellschaften, neben der Mainviertel sind dies die EEG, GBM, GBO und OPG im vergangenen Jahr 54,4 Millionen EURO um und erwirtschafteten damit ein Ergebnis von 4,5 Millionen EURO.

Sport und Kultur zählen traditionell nicht zu den Gewinnbringern, daher ist der Stadtkämmerer zufrieden, „das sich der Verlust in Grenzen hält“: mit einem Defizit von 0,2 Millionen EURO schlossen die sechs Gesellschaften im Geschäftsfeld Information, Kultur und Messe 2011 ab. Neben der für das Capitol Theater zuständigen Event Center Offenbach ECO, der Stadthalle, OSG und Stadiongesellschaft Bieberer Berg sind dies Sport und Freizeit sowie die Messe, „die“, so Beseler, „ein bewundernswertes Ergebnis erzielt hat“.
Letzte Säule der Beteiligungen ist die Stadtwerke Holding GmbH, die vor zehn Jahren gegründet wurde und alle Arbeits- und Dienstleistungsprozesse innerhalb des Stadtkonzerns organisiert. Im Vergleich zum Vorjahr weist die Gesellschaft mit einem Umsatz von 5,6 Millionen EURO wieder ein positives Ergebnis von 1,0 Millionen EURO aus. Dieser ist durch den Beteiligungsertrag aus der EVO, der Verlustübernahme der OVB und Auswirkungen übertragener Tätigkeiten wie beispielsweise dem Baugebiet „An den Eichen“ geprägt.





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