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Stadt Offenbach

Wegweisender Beschluss: Masterplan hat die erste Hürde genommen

15.02.2016

Offenbach am Main, 15.02.2016 – „So einen Plan hatten wir noch nie“, meinte Oberbürgermeister Horst Schneider mit Verweis auf die neue Ansicht auf die Stadt, die neben den vertrauten Lagen neue Bereiche wie den InnovationsCampus auf dem Clariant/Alessa-Gelände, neue Verbindungen oder die Neustrukturierung von Verkehrswegen ausweist. Allesamt „Ideen für das Offenbach von Morgen“, die in den vergangenen Monaten im Rahmen des Masterplan-Prozesses von Bürgern, dem Verein Offenbach Offensiv und den Stadtplanern des Frankfurter Büros Albert Speer & Partner erdacht wurden und in insgesamt zehn Schwerpunktmaßnahmen münden, deren planerische Vertiefung durch das Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement nun vom Magistrat beschlossen wurde. Dass sich die Stadtverordneten in ihrer nächsten Sitzung am 25. Februar dieser wichtigen Weichenstellung verschließen werden, gilt als kaum vorstellbar: Man müsse, so Schneider weiter, „kein Prophet sein, um von deren Zustimmung auszugehen“. Schließlich gehe es um die weitere Entwicklung Offenbachs, das mit einer Profilierung von Wohnbauflächen und Impulsen zur weiteren Gewerbeansiedlung bis ins Jahr 2030 und darüber hinaus zukunftsfähig gemacht werden soll. „Dass wir damit auf dem richtigen Weg sind, zeigen schon jetzt spürbar positive Rückmeldungen.“

So ist neben der Verbesserung der gesamtstädtischen Freiraumqualität (Maßnahmenpaket 01), das heißt im Wesentlichen die Verbesserung des Radwegenetzes durch Lückenschlüsse am Main, die Entwicklung des Alessa-Geländes zum Gewerbegebiet mit überregionaler Strahlkraft vorgesehen (Maßnahmenpaket 05). Die vorliegenden Ideen rund um den „Innovationscampus“ sollen in den nächsten fünf Jahren planerisch vertieft und vermarktet werden: Aus dem 3,2 Hektar großen Gelände soll langfristig ein Gewerbequartier mit „Innovationsband“ aus unterschiedlichen kleinen Inkubatoren und rund um das ehemalige Verwaltungsgebäude ein „Parkquartier“ entstehen. An der Friedhofstraße sieht der Masterplan einen Park vor, dem sich Richtung Mainstraße das „Mainquartier“ anschließt. „Das dort vorgesehene Gründerzentrum gilt als Initial und soll auf das gesamte Gelände ausstrahlen“, erläutert Markus Eichberger, Leiter des Amts für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement. In Kombination mit der im Maßnahmenpaket 07 angestrebten Verbindungsstraße vom „Kleeblatt B 448 in Bieber“ über die Laskabrücke zur Mühlheimer Straße könnten der „InnovatiosCampus“ und die derzeit ungünstig erschlossenen Gewerbeflächen am Lämmerspieler Weg und in der Daimlerstraße wichtige Impulse zur Entwicklung des Offenbacher Ostens (Maßnahmenpaket 06) geben. Eine Machbarkeitsstudie soll weiteren Aufschluss über Finanzierungsmöglichkeiten für die geplante Verbindungsstraße und die Kosten für Rückbau und Renaturierung des Verkehrsknotens geben. „Bei dieser, aber auch bei allen anderen Maßnahmen schauen wir, ob und welche Fördermöglichkeiten es gibt“, so Eichberger weiter, „dementsprechend definieren sich teilweise auch Umsetzungszeiträume.“

Innenstadtentwicklung und Designport

So gelte auch für alle anderen jetzt vom Magistrat beschlossenen Schlüsselmaßnahmen ein kurz-, mittel und langfristiger Horizont, erklärt Eichberger weiter, „dieser liegt, was die vorbereitenden Planungen angeht, durchschnittlich bei fünf Jahren“. In dieser Zeit sollen die einzelnen Projekte finanziell durchkalkuliert und zur Beschlussreife gebracht werden. „Wobei die im Maßnahmenpaket 02 festgehaltene Aufwertung der Innenstadt mit dem geplanten Umbau des Marktplatzes oder des Kaiserlei-Gebietes sogar schon vor der Initiierung des Masterplan-Prozesses angegangen wurden und sich bereits im Prozess befinden.“ Im Maßnahmenpaket bereits mitgedacht wurde schon jetzt die Einrichtung einer Task-Force für die Erstellung eines Konzepts für die Nachnutzung des derzeit von der Hochschule für Gestaltung genutzten Gebäudes in der Schlossstraße und des Isenburger Schlosses: der Umzug der Kreativschmiede in den Hafen Offenbach ist bereits auf Landesebene beschlossen und findet sich auf kommunaler Ebene in der Entwicklung eines „Designports“ um die Heyne-Fabrik am Nordring und eine weitere Förderung der Kreativwirtschaft wieder (Maßnahmenpaket 04).

Ankommen, Wohnen und Leben in Offenbach

Auch die als Maßnahmenpaket 08 beschlossenen Baugebiete in Rumpenheim, Bürgel und Bieber sind schon weiter, gleiches gilt für die Fortführung des Schulbausanierungsprogramms und für die als Maßnahmenpaket 09 beschlossene Aufwertung von hochverdichteten Blockinnenstadtbereichen: Hier habe man, so Eichberger mit Verweis auf die geplanten Grünflächen auf dem ehemaligen Friedel-Gelände im Mathildenviertel, bereits erste Konzepte erarbeitet: „Ähnliches passiert jetzt mit Fördermitteln des HEGISS-Programms Soziale Stadt auf dem MAN-Gelände im Senefelder Quartier, das wiederum auch auf die geplante Aufwertung des Hauptbahnhofs ausstrahlen wird.“ Dieser wiederum steht beim Maßnahmenpaket 02 im Fokus und soll als „Portal Offenbach“ um eine kleine Grünfläche („Pocket-Park am Stellwerk“) erweitert und entlang der Marienstraße mit Wohntypen, die Wohnen und Arbeiten miteinander verbinden, attraktiver werden.

Neues Bild der Stadt

Mit dem Masterplan habe man nun ein Instrument zur Hand, um die Gesamtentwicklung der Stadt gut zu steuern, bilanziert Oberbürgermeister und Planungsdezernent Schneider: „Das, was punktuell bereits angegangen wurde, ergibt nun ein Ganzes. Mit den zehn Schlüsselprojekten ist unsere Stadt gut aufgestellt und auf zukünftige Entwicklungen vorbereitet.“ Was die Finanzierung und Umsetzung der einzelnen Projekte angeht, überwiegt der Optimismus: „Bisher kam immer noch mal ein Lichtlein her und ohnehin können wir nicht alle Entwicklungen für die nächsten 5 Jahre vorwegsehen.“

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