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Stadt Offenbach

Der Masterplan wirkt: Wirtschaftsförderung blickt optimistisch ins neue Jahr

22.12.2016

Offenbach am Main, 22.12.2016 – Im Gespräch bleiben, neue Kontakte generieren, Netzwerken: Mit vielfältigen Aktivitäten sind die Wirtschaftsförderer um Amtsleiter Jürgen Amberger unterwegs, um den Standort Offenbach zu vermarkten und bereits ansässige Unternehmen zu unterstützen. Mit Erfolg: 181 konkrete Flächenanfragen hat das Team in den zurückliegenden zwölf Monaten bearbeitet. So konnten einige Firmen neu in Offenbach angesiedelt, andere wurden bei ihren Umzugsplänen innerhalb des Stadtgebietes unterstützt.

„Wir haben für jeden Bedarf die passende Fläche, aber durch den Masterplan ist Offenbach noch einmal besonders in den Fokus von Investoren gerückt“, berichtete Amberger bei der Vorstellung des aktuellen Jahresberichtes am 20. Dezember 2016. Nach dem 2015 von Stadt und Industrie- und Handelskammer (IHK) gemeinsam angestoßenen Masterplan-Prozess wurden insgesamt zehn Schlüsselprojekte beschlossen, mit denen Offenbach bis 2030 zukunftsfähig gemacht werden soll. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung eines Innovationscampus‘ auf dem Allessa-Gelände, des Dienstleistungsparks Kaiserlei, des Quartiers 4.0 am ehemaligen Güterbahnhof sowie die Aufwertung der Innenstadt.

Investoren wollen Planungssicherheit

„Wichtigstes Moment für Investoren ist Planungssicherheit. Sie wollen wissen, wie sich die Stadt weiterentwickelt“, erläutert Amberger. „Dass wir in unserem Masterplan konkrete Projekte definiert haben, kommt deshalb sehr gut an.“ Diese sind in der Broschüre „Masterplan Offenbach, Raum für Ideen“ dargestellt, die Amberger gemeinsam mit Oberbürgermeister Horst Schneider im Herbst auf der EXPO Real in München und bei anderen Präsentationen präsentiert hatte und die Kreise zog. „Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück“, bilanziert Schneider, „die Investoren haben das Potential unserer Stadt erkannt.“ Das gelte nicht nur für Gewerbe, sondern auch für Wohnungsbau. Rund 20 Wohnbauinvestoren betreute die Wirtschaftsförderung in den letzten Monaten und half auch hier bei der Vermittlung entsprechender Flächen. Bei ihnen handelt es sich um Investoren, die sowohl im Wohnungs- als auch im Gewerbemarkt tätig sind.

Raum für Ideen

Wohnen und Arbeiten will auch der neue Eigentümer des 90.000 Quadratmeter großen Geländes des ehemaligen Güterbahnhofs realisieren, auf dem auf Grundlage des Masterplans das Quartier 4.0 entstehen soll. Dass die Aurelis Real Estate GmbH & Co auch in die Erschließung investiert, ist, so Oberbürgermeister Schneider, schlichtweg „toll“. „Damit ist das Areal schneller vermarktet und entwickelt.“

Der Erfolg kennt viele Väter, auch der lange Leerstand des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Allessa-Chemie an der Mainstraße dürfte bald der Vergangenheit angehören: Die GBO – Gebäudemanagement Offenbach GmbH, ein Unternehmen im Geschäftsfeld Immobilien der Stadtwerke Unternehmensgruppe, hat unlängst das „Grüne Haus“ und rund 12.000 Quadratmeter Gelände erworben, um dort Platz zu schaffen für junge Unternehmen, denen beispielsweise die Flächen im Gründerzentrum Ostpol zu klein geworden sind.

Damit setzt die Stadt ihre Positionierung als Kreativstandort fort, die 2007 mit einem Gutachten der Universität Trier untermauert wurde. Seinerzeit waren rund 900 Firmen dieser Branche zuzurechnen. Heute sind es knapp 3.000, die zur Wertschöpfung in der Stadt beitragen. „Das ist“, erklärt Amberger, „also alles andere als eine Marketingblase.“ Deshalb unterstützt die Wirtschaftsförderung die Szene mit Branchenmeetings und eigenen Veranstaltungsreihen wie den Goethe Lectures, die gemeinsam mit dem Exzellenzcluster „Normative Ordnungen“ an der Goethe Universität Frankfurt durchgeführt werden, den Frühjahrsempfang und das Sommerfest der Kreativwirtschaft, das 2016 bereits zum neunten Mal im Ostpol stattfand.

Networking: regional und international

Damit der Standort sichtbar und im Gespräch bleibt, ist die Wirtschaftsförderung regional gut vernetzt, sie kooperiert mit der FrankfurtRheinMain GmbH, mit der Messe Frankfurt und ist ab dem kommenden Jahr im Beirat der Luminale vertreten. Und für den Brexit hat die Wirtschaftsförderung eine eigene Antwort gefunden, hier arbeitet sie mit der Offenbacher Kreativagentur Emporion zusammen. Gemeinsam wurde ein Konzept entwickelt, mit dem am Finanzplatz London um junge Unternehmen aus der Finanztechnologie („FinTech“) geworben wird. „Für die Unternehmen ist der Standort Offenbach ideal“, findet Amberger: „Hier finden diese Firmen zudem die schnellen Glasfaserverbindungen, die sie benötigen.“ „Mainland – grow together“ heißt das Papier, das Offenbach jetzt in London ins Gespräch bringt und das Dank persönlicher Kontakte auch die richtigen Empfänger erreichen wird. Zusätzlich wird gerade auch die Masterplan-Broschüre ins Englische übersetzt, um weitere Kreise ziehen zu können.

Neuansiedlungen und Citymanagement

Vermarktung auf der einen, Bestandssicherung auf der anderen Seite: Neben Neuansiedlungen wie dem 4-Sterne-Hotel New Century im Kaiserleigebiet, der Firma Weiler Asphaltbau- und Mischwerke GmbH und der Fachverlag Keppler Medien Gruppe, hat die Wirtschaftsförderung auch Unternehmen bei Umbauten oder der innerstädtischen Verlegung ihrer Standorte beraten und unterstützt. „Wir kümmern uns, wenn es Probleme am Standort gibt und holen gegebenenfalls auch weitere Ansprechpartner mit an den Tisch, um Unternehmen am Standort zu halten und neue anzusiedeln“, erklärt Verena Sänger.

Sänger ist zuständig für das Flächenmanagement und „verfügt“ mit einem Gewerbeflächenpotential von 894.340 Quadratmeter „noch über viel Platz für die Ansiedlung weiterer spannender Firmen.“ Insgesamt stellt sie eine Stabilisierung der Nachfragesituation fest. Zudem, so Sänger, habe die Qualität der Anfragen zugenommen. Sie führt diesen Effekt ebenfalls auf den Masterplan zurück, der auch für frischen Wind in der City sorgt. Neben Eigentümerwechseln beispielsweise beim sogenannten Toys’R‘Us-Gebäude, dürfte der Neubau des Rathaus-Centers anstelle der City-Passage der Innenstadt neue Impulse geben. Die Abrissarbeiten haben bereits begonnen.

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