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Stadt Offenbach

Jugendamt zieht Bilanz über Angebote für junge Flüchtlinge

06.05.2016

Offenbach am Main, 06.05.2016 – Das Jugendamt der Stadt Offenbach hat seit Dezember 2015 für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Erstaufnahmeeinrichtung am Kaiserlei mehrere regelmäßige Spiel-, Sport- und Bildungsangebote bereitgestellt. Dazu kooperierte das Jugendamt mit Offenbacher Einrichtungen und Vereinen – setzte aber auch eigenes Personal ein. Die Erstaufnahmeeinrichtung sollte zum 30. April 2016 geschlossen werden. Das Jugendamt hat deshalb die Projekte für geflüchtete Kinder und Jugendliche inzwischen eingestellt und zieht Bilanz.

Das Programm im Hafen 2 (für sechs bis-12-jährige Kinder) und im Jugendzentrum Nordend (für Jugendliche und junge Erwachsene) wurde von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Offenbacher Kinder- und Jugendzentren sowie der Fachstelle Jugendhilfe an Schulen im wöchentlichen Wechsel konzipiert und umgesetzt. Im Hafen 2 wurde jeden Mittwoch von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr gespielt, gebastelt, gemalt – und viel gelacht (und mitunter auch mal richtig gezofft). Zahlreiche Bewegungsspiele boten den Kindern außerdem die Möglichkeit, sich in verschiedenen Fertigkeiten (wie dem Jonglieren) allein und in der Gruppe auszuprobieren. An zwei Nachmittagen im März durften die Kinder durch den ehrenamtlichen Einsatz von Andrea Tigges-Angelidis Ponys und Greifvögel berühren und führen.

Das Nachmittagsangebot im Hafen 2 wurde über den gesamten Zeitraum von Mitte Januar bis Ende April von dem Mikroprojekt Gastronomie im EU-geförderten Programm „Jugend stärken im Quartier“ (Justiq) begleitet. Offenbacher Schülerinnen und Schüler versorgten die Kinder mit selbstgebackenen Crêpes, zeigten ihnen aber auch, wie sie sich selber einen Crêpe drehen können.

Der Nachmittag im Jugendzentrum Nordend (donnerstags von 14 bis 17 Uhr) bot den Jugendlichen nicht nur Gelegenheiten zum gemeinsamen Kochen/Backen (wie etwa im Kochduell Anfang März) und zur Nutzung der dortigen Unterhaltungsmöglichkeiten, sondern brachte sie auch mit Offenbacher Jugendlichen zusammen. Die Angebote der Teams aus den Jugendeinrichtungen umfassten eine vielfältige Palette an Aktionen wie Trommeln, Fotoshooting, Nageldesign und Kicken im Soccers Point. Aus diesen Treffen ging auch eine Musikgruppe hervor, die sich jeden Montag zum gemeinsamen Musizieren im JUZ Nordend traf.

Über dieses regelmäßige Angebot hinaus gab es Einladungen aus den Kinder- und Jugendzentren wie die Einladung zum Essen vom Scout-Projekt ins KJK Sandgasse und in die Mädchengruppe des JUZ Lauterborn. Das vom KJK Sandgasse organisierte Mitternachtsfußballturnier mit Offenbacher Jugendlichen stellte ein weiteres Highlight für die geflüchteten Jugendlichen dar.

Weitere regelmäßige Angebote fanden in Kooperation mit dem Boxclub Nordend und dem Verein Song Moo statt. Das Fitnesstraining im Boxclub wurde von einer erfahrenen Boxerin durchgeführt, der Selbstverteidigungskurs für geflüchtete Mädchen und junge Frauen im Verein Song Moo von der Kampfmeisterin Steph Taibi selbst. Geplant waren zudem ein Fußballprojekt speziell für Mädchen, der Einsatz eines Soccermobils für Kinder sowie ein Sommerferienprogramm.

„Die Abteilungsleitung des Jugendamtes sowie die Koordination im Jugendbildungswerk bedanken sich an dieser Stelle ganz herzlich für die außerordentlich gute und engagierte Zusammenarbeit bei allen Beteiligten: der Ehrenamtskoordinatorin Evelyn Weiß, den Social Workern und ehrenamtlichen Begleitern des Arbeiter Samariter Bundes, dem Hafen 2 und seinem Personal, dem Boxclub Nordend, dem Verein Song Moo, den Schülerinnen und Schülern der Offenbacher Schulen und den ehrenamtlichen Kräften, die den Kindernachmittag tatkräftig unterstützten“, sagt Michael Koch, Leiter des Offenbacher Jugendamtes.

Sollte eine Erstaufnahmeeinrichtung in Offenbach (dann im Honeywell-Gebäude) erneut in Betrieb genommen werden, erwartet auch die dort ankommenden Kinder und Jugendlichen eine inzwischen gewachsene und gut organisierte Angebotsstruktur mit erfahrenen Einsatzkräften.

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