Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

Easy Kid: Eigenbetrieb Kindertagesstätten Offenbach (EKO) optimiert die Kitaplatzvergabe

07.07.2016

Offenbach am Main, 07.07.2016 – Schon frischgebackene Eltern treibt die Sorge darum, dass die Betreuung des Nachwuchses mit Ablauf der Elternzeit gewährleistet ist. Wer auf Nummer sicher gehen will, meldet diesen dann gleich bei mehreren infrage kommenden Einrichtungen an. Nach einer Zusage versäumen es allerdings viele Eltern, das Kind von der Warteliste zu nehmen und bremsen damit die weitere Platzvergabe. Mehr Transparenz, valide Versorgungs- und Planungsdaten verspricht sich der Eigenbetrieb Kindertagestätten daher von der unlängst eingeführten Datenbank „EKWeb“, die Warte- und Belegungslisten miteinander abgleicht und dadurch eine schnellere Platzvergabe erlaubt.

Eineinhalb Jahre Entwicklung liegen hinter Andreas Ender, beim Eigenbetrieb Kindertagesstätten (EKO) zuständig für den Bereich Kindertagesstätten, seit zwei Wochen ist das neue System in Betrieb. „Wir haben uns im Vorfeld einige unterschiedliche Systeme angesehen und auch geschaut, wie andere Kommunen die Kita-Platzvergabe organisieren.“ In der Folge wurde mit der saarländischen Softwarefirma Mamba eine passgenaue Lösung für Offenbach entwickelt, die an die bereits verwendete Fachanwendung Easy Kid angebunden ist. „Wir zahlen niedrige Lizenzkosten und können die Lizenz zudem kostenlos an die freien Träger weitergeben.“ Deren Einbindung war elementar, schließlich soll das Programm eine stadtweite und trägerübergreifende Warteliste verwalten. Rund 7.000 Betreuungsplätze von Krabbelstube, Kindergarten bis zum Hort gibt es in den insgesamt 87 Offenbacher Einrichtungen. 26 betreibt der EKO, alle weiteren werden in freier Trägerschaft wie IB Internationaler Bund oder AWO Arbeiterwohlfahrt geführt. „Für Eltern hat sich mit der Einführung der Software nichts verändert, sie können sich weiterhin vor Ort einen Eindruck von der Einrichtung verschaffen und ihren Nachwuchs anmelden“, erläutert Hermann Dorenburg. „Zumal“, so der Leiter des EKO weiter, „nichts den persönlichen Eindruck ersetzen kann.“ Weshalb eine Online-Anmeldung, wie sie beispielsweise Frankfurt anbietet, nicht mit Nachdruck verfolgt wird. Die Stadt Frankfurt hat im Ende 2015 eine Anmeldeplattform für Eltern eingeführt. Drei Jahre hat die Entwicklung des Systems gedauert, das 45.000 Kita-Plätze verwaltet, die Kosten lagen bei 490.000 Euro. Die Offenbacher Lösung ist um einiges kleiner, vor allem im Hinblick auf die Kosten: 450 Euro sind ab 2017 monatlich zu zahlen, dafür verwaltet EKWeb eine gemeinsame Warte- und Belegungsliste für die 7.000 Plätze in der Stadt. „Die bisherigen Erfahrungen mit der Software sind positiv“, so Ender hinsichtlich Bedienerfreundlichkeit und Perspektive. So ist neben der Auswertung von sozialräumlichen Nachfragen und tagungsgenauen Belegungsquoten denkbar. „Außerdem“, ergänzt Dorenburg, „gibt es damit dann eine gute Grundlage zur Abrechnung der städtischen Betriebskostenzuschüsse.“

Nicht zuletzt erlaubt die jetzt eingeführte Software eine bessere Planung hinsichtlich der weiteren Bedarfe. „Die Bewohnerzahlen in Offenbach wachsen stetig, wir haben ein ehrgeiziges KITA-Ausbauprogramm“, erklärt Bürgermeister und Jugendamts-Dezernent Peter Schneider. So habe die Stadt 2013 die Bedarfsdefinition auf 45 Prozent der unter Dreijährigen erhöht, dieser Bedarf war Ende 2014 zu 82,6 Prozent gedeckt. Mit der Fertigstellung der Hafenschule und der Einrichtung auf dem MAN-Gelände kommen weitere 295 beziehungsweise 321 Plätze hinzu, je nachdem, ob mehr Bedarf an Krabbelstuben oder Kindergartenplätzen besteht. „Dies können wir bis zum Beginn des Innenausbaus flexibel festlegen“, so Dorenburg, aber schon jetzt zeige sich, dass der EKO hinsichtlich Planungen und Betriebserlaubnissen gut einschätze: So wurde aktuell ein Bedarf von 277 Krabbelstubenplätzen ermittelt, der nach der Auswertung in EKWeb tatsächlich bei 173 Plätzen liegt. „Dabei haben wir alle uns vorliegenden Anmeldungen um jene, die älter als 12 Monate sind und um Kinder, die das Alter des gewünschten Angebotes überschritten haben, bereinigt“, erläutert Ender. „Wir können also davon ausgehen, dass unsere Warteliste die tatsächlichen Verhältnisse abbildet.“ So fehlen derzeit lediglich 6 Betreuungsplätze für 3 bis 6jährige, größer ist die Differenz bei den Hortangeboten. „Hier fehlen aufgrund der Berechnungen 360 Plätze, allerdings,“ so Ender weiter, „lässt sich die Nachfrage schwer objektivieren, da bisher noch keine personenbezogenen Daten über die Betreuungsangebote in den Schulen vorliegen.“

Erläuterungen und Hinweise