Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

Volles Haus und buntes Programm bei der Langen Nacht der Volkshochschule

25.09.2019

Offenbach am Main, 25. September 2019 – Bei der „Langen Nacht der Volkshochschule“ hatte die Volkshochschule (vhs) Offenbach am vergangen Freitag auf fünf Stockwerken ein bunt gemischtes Programm aufgestellt. Mit großem Erfolg: Der Besucherandrang in der Berliner Straße 77 übertraf die Erwartungen der Organisatoren bei weitem. „Wir vermuten, dass etwa 1500 Gäste da waren“, berichtet Dr. Gabriele Botte, die seit 1992 die vhs leitet. Die Veranstaltung fand anlässlich des hundertjährigen Bestehens der vhs statt.  

In allen Räumen auf den fünf Stockwerken des vhs-Gebäudes war viel los, die Menschen drängten sich aneinander vorbei. Ein eher unerwarteter Anblick in einer Volkhochschule. „Eine großartige Veranstaltung, hier ist für jeden etwas dabei“, so ein Besucher. Das Programm war tatsächlich ausgesprochen vielfältig. Rund 40 verschiedene Programmpunkte erwarteten die Besucherinnen und Besucher im ganzen Haus. Neben vielen Kursangeboten, die sich rund um das vhs-Programm drehten, wurde ein interessantes Bühnenprogramm aufgestellt. Darüber hinaus waren viele regionale Institutionen und Unternehmen vertreten, die eigene Themen einbrachten.

Im Mittelpunkt der Programmpunkte stand das Jubiläumsmotto der vhs: „zusammenleben. zusammenhalten“. So auch bei der zentralen Eröffnungsveranstaltung für die Lange Nacht. In liebevoller Arbeit hatten Mitarbeitende gemeinsam mit den bekannten Musikern Sabine Fischmann und Markus Neumeyer ein Infotainment entwickelt. Fünf Mitarbeiterinnen trugen selbst recherchierte Texte zu unterschiedlichen Zeitabschnitten der hundertjährigen Geschichte der vhs Offenbach vor. Die Vorträge waren mal sehr bewegend und traurig, mal lustig und mitreißend. Im Hintergrund erschienen Bilder aus Offenbach, die zu den unterschiedlichen Zeiten passten und die Entwicklung der vhs auch bildlich darstellten. Die Zeitreise wurde musikalisch von Sabine Fischmann mit starken emotionalen Auftritten unterstrichen, die Markus Neumeyer am Klavier begleitete. Abgerundet wurde der Auftritt durch eine vhs-Hymne, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der vhs im Chor gesungen wurde. In den einprägsamen Refrain „die vhs, die ist für alle da“ stimmte am Ende der ganze Saal ein.

Mit dem Motto „zusammenleben. zusammenhalten“ beschäftigte sich auch die bayerische Kabarettistin Josefine Gartner, die auf der Bühne zwei sehr unterschiedliche Schwestern spielte. Ihren Dialekt baute sie gekonnt in das Programm ein. Ein Zuschauer wurde auserkoren, der bei unbekannten Wörtern Meldung machte.

Poetry Slammer Samuel Kramer bezeichnete sich selbst als Performance-Poet. Selbst erst 22 Jahre alt, wies der Wortkünstler bereits eine unheimliche Bühnenpräsenz auf. Bei mehreren Auftritten im ganzen Haus dominierte er die Räume und die Menge war ganz still, um seinen Worten zu lauschen. Er sprach von Schienennetzplänen und davon, dass sie keine Grenzen, sondern Verbindungen aufzeigten. So wie die Verbindung zwischen Offenbach und Frankfurt.

In einer Lesung trugen Teilnehmende aus einem vhs-Kurs Gedichte vor, die ein Gitarrenspieler musikalisch begleitete. Das Besondere: Die Kursteilnehmer lernen gerade Deutsch an der vhs und nutzen darüber hinaus das Angebot der so genannten Buchstabenwerkstatt. Hier werden Gedichte auf Deutsch geschrieben. Gar nicht so einfach, in einer Sprache zu dichten, die nicht die Muttersprache ist. Doch die Ergebnisse waren beeindruckend. In der Lesung trugen einige ihre eigenen Gedichte und andere ihre Lieblingsgedichte vor – sowohl auf Deutsch als auch in ihrer Muttersprache. Hier wurde deutlich, wie schön Sprache klingen kann. 

Migration spielte auch in den Nachbarräumen eine Rolle. Dozentinnen der vhs präsentierten ihre Heimatländer, sie waren in Tracht gekleidet und brachten typische Speisen mit. „Was machen Gerüche mit unserem Erinnerungsvermögen?“ - mit dieser Frage beschäftigte sich ein anderer Raum. Dozentinnen stellten Gewürze aus ihren Geburtsländern vor und teilten ihre Erinnerungen.

In der Pianobar mit Skyline lauschten die Besucher den Klängen des Pianisten Frank Spannaus, während im Hintergrund die Sonne über der Skyline unterging. „Zusammenhalten“ ist auch ein wichtiges Thema im Alter. Davon konnte man sich mit einer Alterssimulation überzeugen, die der Sozialverband VdK mitbrachte. Auch die Kickers Offenbach mussten „zusammenhalten“, wenn sie beim (Tisch-)Kickern gegen die Besucher gewinnen wollten.

Zum Abschluss spielte die Freetime Band aus Seligenstadt Rock und Popmusik aus den 60er, 70er und 80er Jahren und bot damit allen Besuchern eine gute Gelegenheit, um mal wieder richtig zu tanzen und so die Lange Nacht ausklingen zu lassen.

Es war ein Abend voller offener Menschen, vielfältiger Angebote und offener Räume, resümiert die vhs-Leiterin. Die begeisterten Besucher fragten vielfach, ob die Veranstaltung im nächsten Jahr wieder stattfinden würde. „In diesem Ausmaß sicher nicht, aber vielleicht eine kleinere Variante“, sagt Botte.

Impressionen der Veranstaltung und weitere Informationen: www.offenbach.de/vhs-100-jahre

Bildinformation:

Das Bild zeigt die vhs-Mitarbeiterinnen und einen Mitarbeiter während des vhs-Musikkabarett. In der Mitte ist die Musikerin Sabine Fischmann zu sehen. Foto: Stadt Offenbach / Valentin Popa.

Erläuterungen und Hinweise