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Stadt Offenbach

Bilanz der Corona-Kontrollen in den vergangenen Tagen / Verstoß gegen Maskenpflicht kostet 50 Euro

11.08.2020

Offenbach am Main, 11. August 2020 – Rund 215 Verstöße gegen die Maskenpflicht, mehrere Verstöße gegen das Picknickverbot im öffentlichen Raum, vier geschlossene Bars und das Auflösen eines Tumults von Schwimmbadbesuchern – das ist die Bilanz der groß angelegten Corona-Kontrollen von Donnerstag, 6. August, bis einschließlich Sonntag, 9. August. Wie berichtet hatte die Stadtpolizei an diesen vier Tagen jeweils von 8 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts die Einhaltung der Corona-Regelungen im Stadtgebiet kontrolliert. Unterstützt wurden die Dienstgruppen der Stadtpolizei von Streifen der Landespolizei sowie vom freiwilligen Polizeidienst. Kontrolliert wurden insbesondere die S-Bahnstation Marktplatz, die Bushaltestellen am Marktplatz und Wilhelmsplatz, Supermärkte, Shisha-Bars, Tanz-Bars, Restaurants, Tankstellen, der Wochenmarkt sowie zahlreichen Geschäfte, darunter Friseure, Nagelstudios und Wettbüros. Im Fokus standen insbesondere die Innenstadt, das Mainvorgelände und die Hafentreppe. Außerdem waren die Beamten in den Stadtteilen Bieber und Bürgel im Einsatz.

Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke begleitete die Beamten an zwei Tagen jeweils mehrere Stunden lang, um den Menschen ins Gewissen zu reden und sie aufzufordern, beim Schutz vor dem Virus nicht nachlässig zu werden. Die Kontrollen, die in den kommenden Tagen fortgesetzt werden, waren von Ordnungsdezernent Peter Freier im Einvernehmen mit OB Schwenke verabredet und im Verwaltungsstab mit der Landespolizei gemeinsam geplant worden, nachdem in der vergangenen Woche die Anzahl der Neuinfizierten sprunghaft angestiegen waren. „Wir haben jetzt hier bei uns in Offenbach einmal exemplarisch erleben müssen, wie schnell sich die Corona-Situation verändern kann“, sagte Schwenke. „Lange Zeit lag Offenbach auf einem niedrigen Niveau, dann hatten wir plötzlich rasend schnell ganz viele neue Infektionen. Auch wenn die Zahlen jetzt wieder etwas gesunken sind – die Lage ist weiterhin schlechter als vor zwei Wochen und noch nicht wieder auf einem dauerharft niedrigen Niveau.“ Aus diesem Grund, so Ordnungsdezernent Freier, wird die Stadtpolizei auch in der nächsten Zeit weiter ohne Nachsicht kontrollieren. Eine Alltagsmaske muss unter anderem tragen, wer Restaurants und Geschäfte sowie die S-Bahnstationen betritt. Außerdem gilt die Maskenpflicht während der gesamten Fahrt in Bahnen und Bussen. Verstöße werden mit 50 Euro Bußgeld geahndet.

Schwenke zeigte in vielen Diskussionen Verständnis dafür, dass einige Menschen das Tragen des Mund-Nase-Schutzes als unangenehm empfinden. Er betonte in den Gesprächen jedoch, dass diese Kontrollen notwendig sind und dem Schutz der Menschen vor dem Virus dienen. „Ich kann sehr gut verstehen, dass die Maske manchmal einfach nervt. Dennoch sollte jeder versuchen geduldig und gelassen zu bleiben. Trotz der Pandemie können wir inzwischen fast alles wieder machen. Das können wir aber nur, wenn wir noch für einige Zeit gewisse Maßnahmen akzeptieren. Dazu gehört es mit dem heutigen Wissensstand Abstand zu halten, unnötige Kontakte möglichst zu vermeiden und vor allem: überall dort einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, wo er vorgeschrieben ist.“

Wie die Stadtpolizei mitteilte, hatten sich zuletzt vermehrt Bürgerinnen und Bürger darüber beschwert, dass viele Menschen die Maskenpflicht im Supermarkt und in Bus und Bahn nicht mehr beachten. Ein Schwerpunkt der Kontrollen lag deshalb in der S-Bahnstation Marktplatz und bei den aussteigenden Fahrgästen an den Bushaltestellen. Insbesondere in der S-Bahnstation mussten die Kontrolleure viele Diskussionen und in einzelnen Fällen auch Widerstand abwehren. Im Minutentakt wurden dort Verstöße festgestellt. Wer nicht sofort zahlte, den erwartet in den nächsten Tagen das schriftliche Bußgeldverfahren. Dabei achteten die Beamten nicht nur darauf, ob eine Maske getragen, sondern auch wie sie getragen wurde. „Die Maske muss vollständig Mund und Nase bedecken. Nicht korrekt ist es, wenn zum Beispiel die Nase frei bleibt“, macht Ordnungsdezernent Freier klar, dass nur ein richtig getragener Schutz auch tatsächlich Schutz bietet

Freier hatte bereits vor den Kontrollen ein härteres Durchgreifen angekündigt: „Es gibt keine Diskussionen und keine Ermahnungen mehr. Die Zeit der Nachsicht ist vorbei. Ab jetzt wird sofort kassiert. Die Maskenpflicht gilt seit Monaten und jeder muss inzwischen wissen, wo und wie ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen ist.“ Freier ergänzte: „So bedauerlich das ist: Leider hilft manchmal nur der Griff in den Geldbeutel, damit die Menschen sich an die Regeln halten, die einzig dem Schutz der Mitmenschen vor einer Ansteckung dienen.“ Laut Freier haben die Kontrollen einen deutlichen Eindruck bei der Bevölkerung hinterlassen. „Ich habe von vielen Menschen gehört, dass sie es gut und richtig finden, dass wir in Offenbach jetzt stärker kontrollieren und härter durchgreifen.“

Auf Verständnis stießen die Beamte am Wochenende beispielsweise am Mainvorgelände. Weniger einsichtig waren dagegen Gruppen im Leonhard-Eißnert-Park, die ihr Picknicktreffen abrupt beenden mussten. Öffentliches Grillen und Picknicks sind derzeit in Offenbach verboten, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Auch in Restaurants und Bars stießen die Beamte teilweise auf Unverständnis. Dort trugen in einzelnen Fällen Gäste und Personal den Mund-Nase-Schutz nicht oder nicht korrekt, außerdem wurde die eine oder andere Gästeliste nicht ordnungsgemäß geführt. Vier Bars mussten aufgrund von Partys ohne Abstand vorübergehend geschlossen werden.

Problematisch war die Situation teilweise am Samstag und Sonntag im Waldschwimmbad Rosenhöhe. Zum Gästewechsel am Samstagnachmittag kam es zu Tumulten zwischen Gästen mit Ticket und zahlreichen Gästen in der Warteschlange, die hofften noch Restkarten zu erhalten. Am Sonntag wurde der Einlass am Schwimmbad durch die Stadtpolizei überwacht und verlief dann besser. Gegen 17.40 Uhr kam es jedoch erneut zu Tumulten, als rund 300 Gäste das Bad nicht verlassen wollten und aufgrund des heranziehenden Gewitters teilweise ihr Eintrittsgeld zurückforderten. Fünf Streifen mit zwölf Beamten der Landespolizei unterstützen die Stadtpolizisten dabei, die Gäste zum Ausgang zu begleiten.

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