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Stadt Offenbach

Bei Orkanböen geht die Arbeit des Stadtservice weiter

16.02.2022 – An stürmischen Herbst- und Wintertagen können sich Büroangestellte mit einer Tasse Tee hinter den Schreibtisch am Arbeitsplatz oder ins Homeoffice zurückziehen. Die Kolleginnen und Kollegen des Stadtservices der Stadtwerke Offenbach aber ziehen den Reißverschluss der Arbeitsjacke etwas höher und verrichten fast immer trotzdem ihren Dienst im Freien: Sie leeren auch bei orkanartigen Böen die Mülltonnen, pflegen die Grünanlagen und Flächen auf den Friedhöfen – oder kontrollieren Bäume.

Die Müllwerker haben keine Chance, sich für ihre Arbeit in ein windgeschütztes Plätzchen zurückzuziehen: Die Tonnen auf ihrer täglichen Tour müssen geleert werden. Immer mal wieder gibt es dann aber hinterher Beschwerden von Bürgerinnen oder Bürgern, deren leere Tonne oder Abfallcontainer am Straßenrand liegt und vom Wind hin und her gerollt wird. Dass dafür nicht Mitarbeiter der Müllabfuhr, sondern der heftige Wind verantwortlich war, musste der Kundenservice schon mehrfach im Nachgang erklären.

Friedhöfe bei Sturm geschlossen

Die Friedhöfe werden bei Sturm gesperrt, damit die Besucherinnen und Besucher in den parkähnlichen Anlagen nicht von Ästen getroffen werden. Die Friedhofsgärtner weichen bei starkem Wind auch mal von ihrem Tagesplan ab und suchen sich Arbeitsbereiche, die nicht in der Nähe von Bäumen liegen. Am Tag nach dem Sturm werden erst die Bäume auf herabhängende gebrochene Äste untersucht, bevor die Anlagen wieder für die Öffentlichkeit geöffnet werden. Auch Bestattungen können abgesagt werden, wenn für die Trauergemeinde und damit auch für das Team vom Friedhof beim Gang zum Grab Gefahr besteht. In Absprache mit den Angehörigen kann aber die Trauerfeier meist stattfinden – vor allem, wenn auf dem Weg vom Friedhofstor zur Eingangstür der Halle keine Bäume stehen.

Baumkolonne beseitigt Schäden

Von Bäumen geht bei Sturm immer eine besondere Gefahr aus, nicht nur im Wald, auch im Stadtgebiet. Zwar werden die innerstädtischen Bäume alle neun Monate im Auftrag der Stadtwerke Offenbach kontrolliert. Trotzdem kann es gerade nach den zwei extrem trockenen Sommern in den Jahren 2019 und 2020 vorkommen, dass auch gesund aussehende Äste brechen. Blockieren diese einen Radweg oder droht ein halb abgebrochener Ast ganz herunterzufallen, müssen die Baumkolonne oder die Kolleginnen und Kollegen vom Grünwesen auch bei noch anhaltendem Sturm die Gefahr beseitigen. Nur wenn sich Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter selbst bei der Beseitigung eines herabhängenden Asts in Gefahr bringen würden, wird die Umgebung der Bruchstelle abgesperrt, bis sich das Wetter beruhigt hat.

Hart am Wind arbeitet immer die Baumkolonne der Stadtwerke, die regelmäßig in den Baumkronen unterwegs ist und dort Totholz sowie bruchgefährdete Äste beseitigt. Die Mitarbeiter sind aber so geschult, dass sie selbst wissen, wann sie die Arbeiten im Baum abbrechen müssten – wenn sich dieser beispielsweise zu sehr im Wind bewegt. Die Stadtgärtnerinnen und Stadtgärtner fahren ebenfalls bei heftigem Wind in ihre normalen Reviere. Bei Sturm behalten sie dann die Bäume und Sträucher im Blick, ob von ihnen Gefahr ausgehen könnte. Bei orkanartigen Böen sind sie allerdings angewiesen, sich auf ihren gesunden Menschenverstand zu verlassen und sich gegebenenfalls in ihr Fahrzeug zurückzuziehen.

Straßenreinigung bleibt im Einsatz

Auch die Straßenreinigung bleibt im Einsatz. Zwar kann es passieren, dass dann hinter der Kehrmaschine oder dem Besen im Herbst gleich wieder neue Blätter zu Boden fallen – aber zumindest werden die dort schon liegenden Kaffeebecher, gebrauchten Taschentücher und Atemschutzmasken beseitigt und nicht Passantinnen und Passanten ins Gesicht gewirbelt.

Die Herbst- und Winterstürme sind in der Nähe von Bäumen nicht ganz so gefährlich wie heftige Böen in den Sommermonaten. Bäume ohne Blätter bieten deutlich weniger Luftwiderstand als eine voll belaubte Krone: Der Wind kann durch die fast kahlen Äste hindurchrasen, ohne sie zu knicken. Da aber meistens kalter Regen und trübes Licht einen Herbst- oder Wintersturm begleiten, wird er als besonders unangenehm empfunden.

16. Februar 2022

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