Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

Gestaltungsbeirat und Bürger äußerten sich zu Plänen zu City Center

16.04.2019 – Spielothek, Shisha-Bars, das legendäre „Club-Bar-Ding“ Rotari und als Upper City Center zuletzt auch ein Refugium für Künstler und Kreative: Das City Center am Marktplatz hat seit seiner Fertigstellung 1981 schon ein paar Wandlungen und Nutzungen erfahren, geblieben sind Relikte der damals geltenden Idee, Straßenverkehr ebenerdig und Fußgängerbeziehungen in der zweiten Ebene zu organisieren. Deren Reste und vor allem der in den Marktplatz ragende Betonstummel machten in den letzten Jahren ästhetisch niemanden mehr glücklich.

Jetzt hat der vom Investorenduo Michael Dietrich und René Rudolph beauftragte Architekt Nikolaus Bader, WasE Bau GmbH, seine Ideen einem temporären Gestaltungsbeirat aus überregional tätigen Architekten und anschließend interessierten Bürgern vorgestellt.

Die Einrichtung eines dauerhaften Gestaltungsbeirats in Offenbach wurde bereits durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen und ist gerade im Aufbau. Dieser temporäre Gestaltungbeirat ist ein Modell der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH)und wird probeweise in Kommunen eingesetzt, die noch keinen eigenen Gestaltungsbeirat eingerichtet haben. Über den Entwurf diskutierte in Offenbach ein einmalig ausgewähltes Gremium von Architekten und Ingenieuren, dies waren Prof. Thomas Bieling aus Kassel, Petra Hahn aus Darmstadt, Susanne Wartzeck aus Dipperz und Holger Zimmer aus Wiesbaden.

Hotel und gastronomische Angebote

„Wir wollen uns anstrengen, damit à la longue etwas geändert werden kann“, betonte Stadtplanungsdezernent Paul-Gerhard Weiß und meinte damit sowohl die Einrichtung eines ständigen Beirats, als auch die stärkere Betonung stadtgestalterischen Qualitäten. Zumal an einer exponierten Stelle wie dem Eingang in die City, „schließlich“, so Weiß weiter, „ist die S-Bahn-Station Marktplatz für uns beinahe der Hauptbahnhof der Stadt.“

Da liegt der Gedanke eines Hotels nahe und mit der Achat-Gruppe haben die beiden Investoren bereits einen konkreten Interessenten für die oberen Geschosse des umgebauten Gebäudes. 160 Zimmer sollen in dem entkernten Stahlbetonfertigteilbau entstehen, zudem die Nutzungen im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss neu strukturiert werden.

So soll die derzeit noch im Erdgeschoss und im 1. Stock ansässige Spielothek komplett in das obere Stockwerk umziehen. Bleiben werden auch eine Fast-Food-Franchise-Systemgastronomie und eine Bäckerei. Ergänzt werden solldas Angebot mit weiteren gastronomischen Angeboten im Erdgeschoss, zumal die über zwei Etagen geplanten Arkaden einen circa zwei Meter breit überdachten Raum schaffen.

Gebäude hat Schwierigkeiten und Qualitäten

„Das Gebäude hat Schwierigkeiten, aber auch Qualitäten.“ Gemeinsam mit ihren Kollegen aus dem Gestaltungsbeirat hat Susanne Wartzweck die räumliche Situation sowie die Gebäudestruktur in Augenschein genommen. Der geplante Umbau werde schon aus Fragen der Nachhaltigkeit befürwortet, „der Bau ist super und hat eine gute Substanz.“

Auch gegen die geplante Aufstockung des Gebäudes mit zwei Etagen im östlichen Teil des Gebäudes gibt es bei entsprechender Gestaltung keine Einwände. Diese ist, so Wartzeck,grundsätzlich vorstellbar und in Anbetracht des Bezugs zur Umgebung vertretbar.

Begrüßt wird auch die vorgesehene Dachbegrünung, leichte Kritik gab es hingegen bei der von Bader vorgesehenen dreiteiligen Fassade aus weißem Putz, Naturstein und dunklen Fassadenplatten. Der Gestaltungsbeirat empfiehlt hier eine einheitlichere Formensprache und wertigere Gestaltung ähnlich der Fassade des Gebäudes der Sparkasse in unmittelbarer Nachbarschaft. Bader will dies nun gemeinsam mit den Investoren prüfen und dem temporären Gestaltungsbeirat erneut vorlegen.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise