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Stadt Offenbach

NORBERT SCHLIEWE

Beschreibung

SPIELERISCHE ANORDNUNG UND FREI E INTERAKTION ANALOGER MEDIENMASCHINEN APPARAT ZUR SPEICHERUNG VISUELLER SEHEINDRÜCKE DER WAHRNEHMBAREN WELT AUF ANALOGEN SCHALLPLATTEN 2009–2010, ÜBERARBEITET 2021

„Stellen wir uns die befreiende Wirkung eines visuellen Mediums
vor, dessen Freundin die sinnliche Wahrnehmung
selbst ist und dessen technologische Bedingungen offen und
verständlich, mithin demokratisch vor uns liegen:“ Diesen
Satz habe ich vor Jahren zu einer Ausstellung verfasst. Er
stammt aus einer Zeit, da ich selbst schon nicht mehr daran
geglaubt habe, noch zu diesem Ideal vorzustoßen. Das ist
durchaus dramatisch, denn tatsächlich habe ich Jahrzehnte
in den Versuch gesteckt, ein Medium zu finden, das sich den
filmischen Prinzipien und ihren normativen Zwängen entgegenstellt.
Die ganze Geschichte ist zu lang um hier gedruckt zu
werden. Um es kurz zu machen: Im Jahr 2010 gab ich das utopische
Vorhaben auf. Ich blickte auf zwei Dekaden großer Autonomie
und grandioser Erlebnisse zurück, aber der eigentliche
Traum blieb unerfüllt. Während des ersten Coronalockdowns
konnte ich eine zeichnerische Arbeit "Menschen in der Bar"
nicht fortsetzen und zog etwas ratlos den verstaubten Schutz
meiner Schallplattengraviermaschine herunter. Schnell stieß
ich auf das Problem, welches ich seinerzeit nie lösen konnte
und behob es wie von selbst. Dafür gibt es eigentlich keine
plausible Erklärung. In einer Bar in Leipzig sprach ich einmal
mit einem Musiker. Er erzählte mir von einem Mönch, der
im 12. Jahrhundert etwa folgendes gesagt hat: „Wenn du eine
Sache nicht durchdringen kannst, verharre, dann durchdringt
die Sache dich.“

NORBERT SCHLIEWE

(barrierefrei)

NORBERT SCHLIEWE

Karlstraße 12
63067 Offenbach

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