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Stadt Offenbach

29 - "Ostpol"

Von den zahlreichen Industriebetrieben in der Hermann-Steinhäuser-Straße ist der Gebäudekomplex des sogenannten „Ostpol“ einer der wenigen erhalten gebliebenen Firmenbauten.

Brand

Beschreibung

Hierher hatte die Maschinenfabrik Stollberg 1878 ihren expandierenden Betrieb verlegt. Sie baute das Werk in den nachfolgenden Jahren auf den Gartenflächen dreier kleiner Wohnhäuser immer weiter aus: Fabrikbauten, Schreiner- und Maschinenwerkstätten, das Kessel- und Maschinenhaus sowie ein Zeichenbüro entstanden. Anfangs wurden Maschinen für die Filzerzeugung und Hutmacherei hergestellt, später hatte das Unternehmen mit Farbreib-, Misch- und Klebemaschinen für verschiedenste Zwecke Erfolg. Von den Fabrikgebäuden und dem Kesselhaus blieb nach dem Krieg nichts erhalten. Als Stollberg den Standort in den 1950er Jahren aufgab, zog 1954 die in der Luisenstrasse ausgebombte Großdruckerei Gerstung auf das Areal. Berühmt waren vor allem die von Rudolf Gerstung seit 1900 in Zusammenarbeit mit Künstlern und der Firma Klingspor hergestellten Akzidentien, Kalender und „Rudolphinischen Drucke“ in zeitgenössisch-moderner Form. Um mehr Raum für ihre expandierende Offset-Druckerei zu bekommen, wurden in den 1960ern moderne Fabrik- und Geschäftsbauten auf dem Areal errichtet. 1990/91 ist die Firma Gerstung nach Insolvenz erloschen. Heute sind der Gründercampus Ostpol mit Büros, Ateliers, Veranstaltungs- und Tagungsräumen sowie die Musikschule Offenbach auf dem Gelände untergebracht.

Ostpol

Hermann-Steinhäuser-Straße 43-47
63065 Offenbach

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise