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Stadt Offenbach

Stolperstein für Fritz Mühlstein

Beschreibung

Die Brüder Fritz und Ludwig Mühlstein betrieben in Offenbach ein Geschäft für Souvenirartikel. Sie produzierten unter anderem Reiseandenken aus Holz, später stellten sie auch Postkarten her. Die Fabrikation und auch das Wohnhaus der Mühlsteins war in der Ludwigstr. 78.

Fritz Mühlstein, geb.16. Dezember 1869 in Teplitz, heiratete am 19. Mai 1899 Paula Stiefel, geb.1. Mai 1876 in Frankfurt.  Tochter Gertrude wurde am 30. April 1900 in Offenbach geboren, über sie ist nichts bekannt.

Getrud heiratete Fritz Sichel und wohnte mit ihm in Frankfurt, wo ihre Tochter Thea Berta am 11. März 1926 geboren wurde. Von August bis Dezember 1935 nahmen die Großeltern Fritz und Paula Mühlstein das neunjährige Mädchen Betty bei sich in der Ludwigstraße auf. Danach lebte Betty drei Jahre in Fürstenwalde. Im Februar 1939 kam sie zu ihren Großeltern nach Offenbach zurück.

Nach einem Artikel in der Offenbach-Post vom 28.Oktober 1982 wurde der Name der Firma Mühlstein 1938 mit einem roten Stift aus dem Handelsregister gestrichen. 1939/40 stand der Name der Firma zwar noch im Offenbacher Adressbuch, doch sie durfte nicht mehr produzieren und Handel treiben.

Nach dem Verlust der Firma und der Wohnung in der Ludwigstraße 78 zog das Ehepaar Paula und Fritz Mühlstein mit dem Mädchen Betty Sichel am 4. August 1941 in das „Judenhaus“ in der Mittelseestr. 31.

Gut ein Jahr später, am 27. September 1942, wurden sie mit weiteren Menschen aus der Mittelseestr. 31 abgeholt und in das KZ Theresienstadt deportiert.

Nach Feststellung der DRK-Suchstelle in Arolsen (Öffnet in einem neuen Tab)starb Fritz Mühlstein am 29. Januar 1943. Das weitere Schicksal seiner Frau ist unklar. 

Stolperstein für Fritz Mühlstein

Mittelseestraße 31
63065 Offenbach

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Bildnachweise