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Stadt Offenbach

Stolperstein Chaim Tyson

Beschreibung

Chaim Heinrich Tyson wurde am 22.Dezember 1896 in Dziateszyee/ Polen geboren. Er war seit 1925 in Offenbach ansässig und als Angestellter in einer jüdischen Lederwarenfabrik tätig. Verheiratet war er mit der evangelischen Christin Margarethe (geb. Zehe, am 7.6.1902 in Offenbach), das Paar wohnte in der Kaiserstraße 106, dem Haus neben der Synagoge.

Bis zu seiner Deportation im Oktober 1939 engagierte hat er sich auf dem Gebiet in der Sozialarbeit der Jüdischen Gemeinde Offenbachs erworben. Als polnischer Jude ohne deutsche Staatsbürgerschaft "rettete" seine  Ehe mit einer „Arierin“ im Oktober 1938 noch vor einer Verhaftung.

Beide erlebte in der Pogromnacht 1938 die Inbrandsetzung und Zerstörung der Synagoge. Aus den Trümmern der Inneneinrichtung der Synagoge konnte Tyson noch eine Thorarolle retten, die seine Ehefrau in der Mansardenwohnung in der Kaiserstraße versteckte.

Seine Versuche, das Land zu verlassen scheiterten - die Einwanderungsquote in die USA war bereits ausgeschöpft. 1939 wurde er nach Buchenwald und von dort 1942 weiter nach Auschwitz deportiert.

Kurz vor der Befreiung des Lagers durch die sowjetische Armee im Januar 1945 wurde er erneut in das KZ Buchenwald zurück gebracht. Nach der Befreiung des Lagers durch das amerikanische Militär kehrte Chaim Heinrich Tyson im April 1945 nach Offenbach zu seiner Ehefrau zurück und war maßgeblich am Aufbau der neuen Jüdischen Gemeinde beteiligt.

Am 26. Oktober 1973 starb Chaim H. Tyson nach langer Krankheit.

Stolperstein für Chaim Tyson

Kaiserstraße 106

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Bildnachweise