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Stadt Offenbach

36 - Wohnhäuser der Frischauf-Fahrradfabrik

Beschreibung

Die drei Wohnhäuser an der äußeren Sprendlinger Landstraße sind die einzigen Gebäude, die von der Fahrradfabrik „Frischauf“ erhalten geblieben sind. Diese hatte der „Arbeiter-Radfahrer-Bund“, ein der Arbeiterbewegung und den freien Gewerkschaften nahestehender Verein, ab 1911 in Offenbach aufgebaut, um dort preiswerte und solide Fahrräder herzustellen und zu verkaufen. Zum Selbstverständnis des Betriebs mit sozialer Verantwortung gehörte auch der Bau von gut ausgestatteten Werkswohnungen. Das Erscheinungsbild der Häuser entsprach dem zeitgenössischer bürgerlicher Wohnhäuser in der Art des schlichten späten Jugendstils.

1933 beschlagnahmten die Nationalsozialisten die Firma und verkauften sie an die Mayweg-Werke. 1940/41 übernahm die Maschinenbaufabrik Beetz die Gebäude und stellte die Produktion auf Rüstungsbedarf um. Nach Kriegsende erhielt die neu gegründete Nachfolgeorganisation des „Arbeiter-Radfahrer-Bunds“, der „Bund Solidarität“, lediglich eine Abfindung. Beetz setzte die Fabrikbauten wieder instand, die 1959 nach dem Konkurs der Firma vom Nähmaschinenhersteller Haid und Neu übernommen wurden. Nachdem die US-Armee das Gebäude als Zentrallager genutzt hatte, errichtete die Post auf dem früheren Fabrikgelände ein neues Briefverteilzentrum.

Wohnhäuser der Frischauf-Fahrradfabrik

Sprendlinger Landstraße 220
63069 Offenbach

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Bildnachweise