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Stadt Offenbach

Konkrete Fortschritte trotz Corona-Pandemie

21.12.2020

Mit dem Ziel, den Wirtschaftsstandort Offenbach breiter aufzustellen und Unternehmen sowie Investoren bei ihren Vorhaben verlässlich und tatkräftig zu unterstützen, startete die städtische Wirtschaftsförderung optimistisch in das Jahr 2020. „Zwar kam nach wenigen Wochen die Corona-Pandemie und sowohl Unternehmen als auch wir mussten etliche Projekte an die Corona-Pandemie anpassen“, berichtete Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke bei der Vorstellung des jährlichen Berichts der Wirtschaftsförderung. „Aber auch in 2020 konnten konkrete Fortschritte für bessere Strukturen in Offenbach erreicht werden!“ Schwenke verwies auf die Fortsetzung des Designparks, die Einrichtung des Expertenrats Wirtschaftsförderung, der Beschluss zum Zukunftskonzept Innenstadt, das Offenbacher Konjunkturprogramm sowie auf zahlreiche An- und Umsiedlungen.

Auch unter veränderten Rahmenbedingungen stand die Wirtschaftsförderung allen Unternehmen zur Seite, um sie in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. „Corona hat uns zudem noch einmal vor Augen geführt, wie wichtig mein Ziel eines breiteren Branchenmix für einen starken Wirtschaftsstandort ist. Deshalb richten sich unverändert alle Aktivitäten der Stadt darauf aus, neue Unternehmen für Offenbach zu gewinnen, die Gewerbegebiete weiter zu entwickeln und Investoren und Firmen durch Service und Verlässlichkeit von Offenbach zu überzeugen.“ 

Hohe Nachfrage und große Zahl an Flächenanfragen bei An- und Umsiedlungen

Die Wirtschaftsförderung arbeitete auch unter Corona beharrlich daran, neue Unternehmen von außerhalb Offenbachs neu anzusiedeln.  So erwarb die MORPHISTO GmbH mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung eine Liegenschaft in der Schumannstraße. Das zukunftsorientierte und technisch hochwertige Unternehmen hat 25 Mitarbeiter und war bisher in Frankfurt am Main ansässig. Das Flächenmanagement der Wirtschaftsförderung verzeichnete 2020 mehr als 200 Anfragen von Firmen, die einen neuen Standort suchten. Grundlage dafür waren das verstärkte Standortmarketing der vergangenen Jahre sowie die positive Kommunikation über An- und Umsiedlungen, auch wenn aufgrund der Pandemie viele Messen und Veranstaltungen, die einen Schwerpunkt der Marketingaktivitäten ausgemacht hätten, ausfallen mussten.

Im Bereich der Umsiedlungen innerhalb Offenbachs half die Wirtschaftsförderung 20 Offenbacher Unternehmen mit insgesamt rund 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen neuen Standort in der Stadt zu finden und zu beziehen.

„All diese Unterstützungen wirken in zwei Richtungen“, so Schwenke. „Zum einen sichern sie den Unternehmen den Standort, zum anderen sind sie gemeinsam mit einer positiven Kommunikation wichtige Elemente des Standortmarketings.“ Die Stadt wiederum sichere damit Arbeitsplätze in Offenbach und Steuereinnahmen. Insbesondere das von Schwenke eingeführte Wirtschaftsstandortkonzept und die darin enthaltene Baugenehmigungsrunde haben zu einer deutlichen Beschleunigung von Baugenehmigungen beigetragen und sich bereits positiv auf An- und Umsiedlungen ausgewirkt. In der Baugenehmigungsrunde erarbeiten alle relevanten Akteure aus Stadtverwaltung und Stadtwerke Unternehmensgruppe gemeinsam Lösungen für gewerbliche Bauvorhaben. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Versprechens von Schwenke, dass Stadt und Politik in Offenbach Unternehmen als verlässlicher und serviceorientierter Partner zur Seite stehen: „Ich habe es ja immer gesagt: Manche Dinge sind scheinbar trivial, aber im Zusammenwirken von unterschiedlichen Ämtern, Behörden und Gesellschaften nicht immer selbstverständlich. Und daran haben wir gearbeitet, um die Dinge zwar nicht immer perfekt, aber besser zu machen.“

Standortentwicklung am Kaiserlei und Innovationscampus

Ein zentrales Projekt, das in Folge der Pandemie, in diesem Jahr nicht wie geplant fortgesetzt wurde, ist die Vermarktung der neuen Gewerbeflächen im Kaiserlei. „Weil viele Unternehmen neue Investitionen verschieben, haben wir beschlossen, auch den Start der Ausschreibung dieser Flächen auf 2021 zu verschieben. Wir möchten diese Filetstücke unter wirtschaftlich einigermaßen stabilen Rahmenbedingungen auf den Markt bringen. Im Moment fehlt vielen Interessenten die Grundlage, langfristige Entscheidungen zu treffen.“

Fortgeschritten sind jedoch die Vorbereitungen für die künftige Vermarktung des Innovationscampus. Die stadteigene INNO Innovationscampus Offenbach GmbH & Co. KG hat das frühere Clariant-Gelände erworben und dort inzwischen mit der Altlastenuntersuchung begonnen. „Mit dem Kauf des Geländes hat die Stadt den Weg geebnet für die Entwicklung zu einem modernen Forschungs- und Produktionscampus, der maßgeblich dazu beitragen kann, die Offenbacher Wirtschaft breiter aufzustellen und hochqualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen“, betonte Schwenke.

Deshalb ist es auch ein wesentlicher Erfolg des Jahres 2020, dass das 2018 gestartete und zunächst für drei Jahre angesetzte Projekt „Designpark Offenbach“ jetzt für zwei Jahre weitergeführt wird. Die Finanzierung ist gesichert und die strategische Partnerschaft zwischen Hochschule für Gestaltung (HfG), Industrie- und Handelskammer Offenbach (IHK), Hessen Trade And Invest (HTAI) und der Stadt Offenbach wird fortgesetzt. „Wie muss ich mit den Mitteln der Digitalisierung meine bestehenden Produkte verändern? Wie können diese Daten nutzen und Daten generieren? Diese Frage stellen sich fast alle Unternehmen. Und das sollen sie im Designpark machen. Hauptaufgabe ist es jetzt, die Grundlagen für eine dauerhafte Realisierung mit Partnern aus der Wirtschaft zu erarbeiten“, so Oberbürgermeister Schwenke. Schon bestehende Zusagen zur Mitarbeit von Unternehmen wurden wegen Corona zunächst nach hinten verschoben. „Mit der Verlängerung des Projektes werden die den Ball jetzt aber wieder aufgreifen“, sagt Schwenke, der an dem zentralen Projekt festhält.

Hochkarätiger Expertenrat Wirtschaftsförderung nimmt Arbeit auf

Diesem Ziel dient auch der 2020 erstmals eingerichtet Expertenrat für die Wirtschaftsförderung – einem wichtigen Bestandteil des von Oberbürgermeister Schwenke aufgelegten Wirtschaftsstandortkonzeptes „Fünf Garantien und zwanzig Maßnahmen“. Für den Rat konnte der Oberbürgermeister in persönlichen Gesprächen trotz der Pandemie 15 ausgesprochen namhafte Vertreterinnen und Vertreter großer Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und der gesamten Region gewinnen.

Auch Gründerinnen und Gründer sowie das Handwerk konnte die Wirtschaftsförderung im Jahr 2020 unterstützen und die Standortbedingungen verbessern. So ist Offenbach weiterhin einer der führenden Existenzgründungs-Standorte in Deutschland. Die Arbeit der Wirtschaftsförderung ist darauf ausgerichtet, Offenbach dauerhaft als attraktive und sichtbare Gründerstadt zu positionieren. „Auch das Handwerk ist und bleibt ein zentraler Wirtschaftsbereich und hochwertiger Arbeitgeber in der Stadt Offenbach“, erläuterte Jürgen Amberger, der aufgrund seines bevorstehenden Ruhestandes nur noch bis Jahresende die städtische Wirtschaftsförderung leitet.

Konjunkturpaket setzt wichtige Akzente in der Krise

Besonders getroffen hat die Corona-Krise in diesem Jahr den Einzelhandel und damit die Innenstädte. „Die Betriebe verzeichnen hohe Umsatzausfälle. Als Reaktion auf den Lockdown und die Zurückhaltung der Kunden hat die Stadt ein 3,6 Millionen Euro schweres Konjunktur- und Hilfspaket auf den Weg gebracht, weitere Sofortmaßnahmen umgesetzt, Zahlungen gestundet und auf Gebühren verzichtet“, sagte Schwenke. „Das gab es in dieser Form und Dimension zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise bislang noch nicht.“ Groß war der Bedarf nicht nur an finanzieller Hilfe, sondern auch an Information. Die Verordnungen des Landes und die auf Offenbach spezifisch zugeschnittene Regelungen zur Eindämmung der Pandemie bestimmten den Arbeitsalltag in den Unternehmen wie auch bei der Wirtschaftsförderung. „Wir haben als Stadt mit einer breiten Informationskampagne reagiert und durch Infoschreiben, Handzettel, Flyer und natürlich den direkten Kontakt Unternehmen dabei geholfen, durch die Krise zu kommen. Dabei hatten wir stets auch im Blick, was die Situation für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeutet. Die Begleitung der Unternehmen durch die Krise wird auch im nächsten Jahr einen Schwerpunkt unserer Arbeit einnehmen.“

Langfristige Strukturverbesserungen stets im Blick

Um über sofortige Maßnahmen hinaus auch langfristig die Innenstadtstrukturen zu verändern und zu stärken, wird außerdem an der Umsetzung des Zukunftskonzepts Innenstadt gearbeitet. Der Beschluss des Zukunftskonzeptes Innenstadt im Sommer 2020 mit großer Mehrheit von der Stadtverordnetenversammlung ist ein wichtiger konkreter Erfolg in diesem Jahr. Zu wesentlichen Projekten wie etwa der Verlagerung der Stadtbibliothek laufen jetzt die Machbarkeitsprüfungen. Andere Teilprojekte wie die Erstellung eines Festeprogramms konnten abgeschlossen werden. Die Wirtschaftsförderung bekommt 2021 dafür zudem eine neue Stelle und kann damit die Prozesse zur Umsetzung der Maßnahmen beschleunigen.

Eine besondere Aufmerksamkeit erlangte in diesem Jahr – unter anderem durch Corona – der Offenbacher Wochenmarkt. Er durfte wie Lebensmittelgeschäfte selbst im Lockdown öffnen und erfreute sich auch unter erhöhten Hygienevorgaben und der Maskenpflicht hoher Beliebtheit. Nachdem die Offenbacher Stadtmarketinggesellschaft bereits seit zwei Jahren das Angebot des Marktes verstärkt bewirbt, sind im Zuge des Konjunkturpakets weitere Marketingmaßnahmen geplant. An der Corona-Gutscheinaktion beteiligt sich der Markt mit Stempelkarten, die einen zusätzlichen Anreiz auf dem Wilhelmsplatz zum Kauf frischer und gesunder Lebensmittel aus der Region schaffen. Weiterhin wurden die Marktstände durch den Verzicht auf Standgebühren unterstützt. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss 2020 zudem eine testweise Sperrung der Seitenstraßen am Markt für den motorisierten Verkehr, um die Attraktivität des Wilhelmsplatzes weiter zu steigern.

Kreativwirtschaft in schweren Zeiten unterstützen

Auch im Bereich Kreativwirtschaft lag 2020 der Fokus darauf, Informationen zu vermitteln, um die Herausforderung der Corona-Pandemie zu bewältigen. Eine ganz wichtige Hilfe der Wirtschaftsförderung ist dabei seit Jahren die Vernetzung der Kreativwirtschaft. Diese konnte gesichert werden, indem auf Online-Formate umgestellt wurde. Die Formate stießen auf positive Resonanz und halfen, die Kreativwirtschaft Offenbach weiterhin überregional sichtbar zu machen. Die Kreativwirtschaft wird mit dem Neubau der HfG im Hafenviertel weiterhin dauerhaft strategisch gestärkt werden.


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